Wie unsere Redaktion berichtete, stieg die DB Regio Nord Tochter Weser-Ems-Bus ziemlich plötzlich Anfang Januar aus der VOS Wallenhorst aus (wir berichteten). Aus der VOS Nord-Ost stieg sie schon vor ein paar Jahren aus. Über eintausend Fahrten sind alleine zwischen Ende August bis Ende November in Wallenhorst ausgefallen, die überwiegend im Verantwortungsbereich von Weser-Ems-Bus gelegen haben. Ausreichend Informationen vom Unternehmen zu bekommen, sind mit größeren Hürden verbunden. Viele Fahrer seien krank und es gebe kaum Ersatz. Durch die vielen Ausfälle war der Einsatz von Weser-Ems-Bus für Wallenhorst nicht gerade positive Imagewerbung für den ÖPNV. Wie kann dieses Vertrauen nun zurückgewonnen werden?
Aus der Verkehrsgemeinschaft ist durch den Weggang von Weser-Ems-Bus die Gemeinschaft zunächst verloren gegangen. Die Schwesterfirmen Detering und Beckermann aus Bramsche waren schon zuvor Mitglieder der VOS Wallenhorst, sind nun allerdings von der bisherigen VOS Wallenhorst übrig geblieben und somit geschäftsführende Stelle der VOS Wallenhorst, wie Jörg Schneider, Geschäftsführer beider Unternehmen, im Gespräch mit unserer Redaktion erläutert. Rund fünf Prozent der Fahrten seien im Sommer und Herbst durch Weser-Ems-Bus ausgefallen (wir berichteten). Vor Weihnachten und über die Feiertage war langsam klar, es geht so nicht mehr weiter. Doch wie geht es nun wieder zuverlässiger für die gebeutelten Wallenhorster weiter?
Geschäftsführer Jörg Schneider erläutert unserer Redaktion, dass man im Dezember intensive Beobachtungen auf allen Linien der VOS Wallenhorst durchgeführt habe, um zu schauen, wo und wie etwas im organisatorischen Ablauf optimiert werden könne – und das vor dem Hintergrund der bekannten angespannten Personallage und des allgemeinen Fahrermangels bei allen Verkehrsunternehmen. Klarer Anspruch sei dabei, die Taktverkehre der Linien 533 (Rulle), X584 (Lechtingen) und 581/582 (Hollage) weiterhin durchgängig zwischen Wallenhorst und Osnabrück zu bedienen. Auf ausgewählten Fahrten wie z.B. den Schülerverkehren wurden möglichst vertretbare Umsteigemöglichkeiten geschaffen. Dies betrifft vor allem die X583 und die X586 (wir berichteten). Diese Maßnahme ermöglicht es insbesondere, die Verlässlichkeit des Fahrplans zu stabilisieren, betont Jörg Schneider. Zudem werde mit Hochdruck daran gearbeitet, die Kennzeichnung des Fahrtenangebotes in der Mobilitäts-App VOSpilot zu optimieren. Das schnelle Ziel: Busfahren wieder planbar zu machen, indem alle durchgeführten Fahrten in der App angezeigt werden. Auch an den Haltestellen sollen aktualisierte Informationen darauf hinweisen.
Im Gespräch mit unserer Redaktion ist deutlich spürbar, wie Jörg Schneider von den Firmen Beckermann und Detering gemeinsam mit seinem Team hochmotiviert an einer Optimierung der VOS Wallenhorst arbeitet. Dennoch spüre er, dass Änderungen in altbekannten Linienabläufen nicht bei allen Menschen gleich gut ankämen. Darüber zeigt er sich auch sehr verständig. Gleichwohl seien Optimierungen für einen verlässlichen Linienbetrieb notwendig. Fahrten innerhalb der VOS Wallenhorst würden derzeit von Busunternehmen wie OWR – Irene Meyer aus Wallenhorst, Pellemeyer, Gottlieb, Höner Reisen und Hörnschemeyer für einen reibungslosen ÖPNV aufgefüllt.
Für Jörg Schneider ist aber auch klar: Das Angebot der VOS Wallenhorst muss angefasst werden. Wie gelingt eine gute Anbindung und Verlässlichkeit auch mit weniger Busfahrern? Hierbei ist auch die Politik gefragt, so Schneider. Die VOS Wallenhorst wird hierzu Vorschläge erarbeiten und mit den zuständigen Stellen diskutieren.
F. Ro., Symbolfoto: Mario Venzlaff / Pixabay
This post was last modified on 19. Januar 2023 16:09
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