Zwar kommt es je nach Ergiebigkeit des Schauers zu einem kurzen Anstieg des Wasserstands, eine längerfristige Änderung ist derzeit aber nicht erkennbar. Vielmehr liegen die Pegelstände der Hase, Else und Hunte zurzeit nur etwas über dem niedrigsten Wasserstand der vergangenen zehn Jahre.
Durch Wasserentnahmen wird der ökologische Zustand des betroffenen Gewässers mit seinen Fischen, Amphibien und Insekten nicht nur gefährdet, sondern kann sogar völlig zerstört werden. Deshalb können Bürgerinnen und Bürger durch Rücksichtnahme dazu beitragen, dass die Gewässer ihren guten, ökologischen Wert dauerhaft behalten. Inhaber einer entsprechenden wasserrechtlichen Erlaubnis sind ebenfalls aufgefordert, nur so viel Wasser aus Fließgewässern zu entnehmen, dass mit dem verbleibenden Abfluss im Gewässer der gute ökologische Zustand jederzeit gewährleistet bleibt.
Maßgebend für das Trockenfallen eines Gewässers ist nicht allein der fehlende Niederschlag. Vielmehr spielen hier auch natürliche Gegebenheiten wie etwa das Speichervermögen des Bodens und die angrenzende Vegetation sowie die Nutzung durch den Menschen eine Rolle. Das (teilweise) Trockenfallen eines Gewässers führt zumindest für Fische und wassergebundene Kleinstlebewesen, sofern sie nicht in noch vorhandene Rückzugsräume (z.B.. Kolke) fliehen können, zu einem kompletten Verlust des Lebensraumes.
Auch wenn die Sohle von Fließgewässern, Teichen und Regenrückhaltebecken trocken und fest aussieht, so kann dieser optische Eindruck täuschen. Gerade auf dem Grund von Teichen und Rückhaltebecken liegt häufig eine mächtige Schlammschicht, die nicht tragfähig ist. Wer sich den seltenen Anblick der trockenen Gewässer genauer ansehen möchte, läuft Gefahr, so tief im Schlamm einzusinken, dass er sich nicht aus eigener Kraft befreien kann.
Auch touristische Sehenswürdigkeiten in der Region sind von den Wetterkapriolen betroffen. So war zum Beispiel der beliebte Besucherstollen im Steinbruch „Silbersee“ in Hasbergen während des Dauerregens im vergangenen Winter bis unter die Decke vollgelaufen. Die darauffolgende Trockenheit ließ den Wasserstand dann aber vergleichsweise schnell wieder sinken, so dass der unterirdische Gang mittlerweile wieder trocken ist. Ob TERRA.vita dieses Jahr noch Führungen anbieten kann, ist allerdings noch offen, da nach einer Überflutung zunächst umfangreiche Sicherheitsüberprüfungen notwendig sind.
Die Trockenheit und hohen Temperaturen haben auch die Trinkwasserversorgung und deren Leistungsfähigkeit bei Extremwetterlagen zum Thema werden lassen. Der Landkreis Osnabrück hat bereits zum Haushalt 2018 Mittel für das Projekt „Zukunftsplanung Wasserversorgung“ bereitgestellt. Ziel dieses Projektes ist eine fundierte Prüfung, ob und wenn ja, welche mittel- bzw. langfristigen Risiken für die Wasserversorgung im Landkreis bestehen. Auf dieser Basis sollen Strategien zur Sicherung dieser lebenswichtigen Ressource entwickeln werden. Das Projekt findet unter enger Einbindung der Wasserversorger und Landesbehörden statt und hat eine Laufzeit von drei Jahren. Als ersten Schritt wird nun die Suche nach einem geeigneten Gutachter vorangetrieben.
H. M-D./pm, Symbolfoto: Pixabay / klimkin
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