Drei Tage nach seinem 75. Geburtstag nahm Papke die Ehrung in aller Bescheidenheit entgegen: „Diese Auszeichnung kann nur exemplarisch sein. Es gibt so viele hier in der Halle, die es genauso verdient hätten wie ich.“
Der Preisträger sei eine Persönlichkeit mit Heimatliebe und sozialem Empfinden, teamfähig, humorvoll, seriös und stets hilfsbereit, sagte Helmut Buschmeyer in seiner Laudatio. „Eine Sportikone. Und sogar national und international geschätzt.“ Papke habe sich bereits in seiner aktiven Zeit als Sportler mit weiterer Mitarbeit sowie Kenntnissen aus seinem Berufsleben im Verein eingebracht. Ebenso mit seinem zweiten Hobby, der Musik.
Die gut 900 „Spielfeldrandgucker, Seitenlinienzieher, Turnmattenausleger, Medizinballpolierer, Springseilsortierer und Sprunggrubenharker“ im Publikum hatte Ludger Abeln in seinem Grußwort fest im Blick. Aus der praktischen Sicht beschrieb er die „sportbegeisterten und gesellschaftsbewussten Menschen“, um die es an diesem Abend ging. Sie seien eine „wichtige Stütze“ in einer Gesellschaft, die auseinanderzudriften drohe, so der ehemalige NDR-Moderator und heutige Leiter Stabsstelle für Netzwerkarbeit des Caritasverbandes Osnabrück. Sport und Ehrenamt oder Ehrenamt im Sport gehöre in Deutschland zusammen. So etwas wie Kassenwart, Zeugwart, Vorstand oder Übungsleiter sei nicht zwingend sexy, erklärte Abeln, „sie gehören aber dazu, denn ohne sie würde der Vereinssport nicht überleben.“
Ihn selbst habe das Ehrenamt sein Leben lang begleitet – ob als Messdiener, Trainer einer Jugendmannschaft oder im Stiftungsrat der Caritas. Wenn man vom Dorf komme, sei das auch völlig normal, so Abeln. „Man wird da reingeboren.“ Ob kleiner oder großer Verein, man müsse Leute haben, die sich engagieren. „Sonst läuft es nicht.“
Dem pflichtete auch Britta Heidemann bei, die in Wallenhorst mit Blick auf ihre Heimat beeindruckt feststellte: „Nicht nur in Köln kann man feiern.“ Der Sport und vor allem das Ehrenamt liege ihr besonders am Herzen, sagte die Olympiasiegerin, Welt- und Europameisterin im Fechten im Gespräch mit Moderator Sven Lake. Ohne dieses Räderwerk an Engagierten, die mit Herzblut dabei seien, gehe es nicht. „Nur so habe auch ich meinen Weg machen können“, so die sympathische Kölnerin.
Parallel zu ihrer Fechtkarriere habe sie Chinesisch studiert, berichtete Heidemann, und wenige Tage vor ihrem Olympiasieg in Peking ihre Abschlussarbeit geschrieben. Für sie kein Widerspruch, denn beides erfordere Konzentration: „Man kann noch so gut trainiert sein, am Ende entscheidet der Kopf.“ Mit ihren Erfahrungen berate sie heute Unternehmen und engagiere sich selbst ehrenamtlich in verschiedenen nationalen Sportgremien, unter anderem im Deutschen Olympischen Sportbund. Darüber hinaus habe sie ihre persönliche Sichtweise in zwei Büchern niedergeschrieben, so Heidemann – „also selbst geschrieben.“
Als Mitglied eines Sportvereins habe sie zwar auch „das ein oder andere aufs Auge gedrückt bekommen“, blickte die Fechterin zurück, Ehrenämter an sich habe sie aber erst im Laufe ihrer Karriere übernommen, etwa im Internationalen Olympischen Komitee (IOC) und in der IOC-Athletenkommission. Das Engagement auch im professionellen Sport sei alles Ehrenamt, betonte sie dabei, „das sind keine bezahlten Jobs.“
Mit der Wahl der Jury, den „Stein des Anstoßes“ an Peter Papke zu verleihen, zeigte sich Britta Heidemann einverstanden. Sie brachte die Beschreibungen seines ehrenamtlichen Engagements treffend und zusammenfassend auf den Punkt: „Peter, wir brauchen Typen wie dich!“. Auch Bürgermeister Otto Steinkamp bekräftigte: „Ich find’s toll, dass wir dich in Wallenhorst haben. Was ihr im Inter-C-Team macht, ist aller Ehren wert.“
Wie gewohnt wurde der Tag des Anstoßes wieder von einem attraktiven Rahmenprogramm begleitet. Während die Brockhouse Big Band den ganzen Abend über als Showband fungierte, präsentierten die Nightingales unter Leitung von Stephanie Laymann ein Medley aus Schlagern und Evergreens, das sie mit den Sporthymnen „I need a Hero“ und „We are the Champions“ ausklingen ließen. In ihrem Heimspiel verzauberten die Tänzerinnen der Sportfreunde Lechtingen die Gäste mit ihrer Version des Musicals „Frozen“, das sie Mitte November mit 90 Aktiven nochmals in voller Länge aufführen werden. Comedy-Jongleur Philipp Dammer machte „Stimmung“. Der Bochumer jonglierte mit Keulen und Messern – unter anderem in 1,80 Meter Höhe auf dem Einrad – während er trotz höchster Konzentration pausenlos redete und mit dem Publikum seine Scherze trieb.
Zum Abschluss der Ehrenamtsgala gab Moderator Sven Lake einen Ausblick auf das kommende Jahr. Für den Tag des Anstoßes am Freitag, 8. November, in der Hollager Haselandhalle würden ehrenamtlich engagierte Familien gesucht. Das Motto laute dann „Familien in Wallenhorst – Ehrenamt ist Ehrensache“.
wa/pm, Fotos: Thomas Remme
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