Die Idee Behelf-Mund-Nasen-Schutz zu nähen, hatte die Textillehrerin Birte Marggraf-Evels schon zu Beginn der Corona-Krise, aber sie hielt diese Masken als Schutz vor einem Virus für nicht besonders effektiv. Als dann aber in den Medien davon berichtet wurde, dass für das Personal in Alten- und Pflegeheimen die Schutzprodukte langsam ausgehen und es schwer würde welche zu kaufen, entschied sie sich, doch welche zu nähen.
Doch alleine schafft man nicht so viele Masken. Schnell konnte sie auch Schülerinnen und Schüler für ihr Vorhaben begeistern. Marggraf-Evels: „Als ich meine Schülerinnen und Schüler fragte, sagten alle sofort zu. Ich war sehr gerührt.“ Die Jugendlichen helfen somit indirekt älteren Menschen und die Schülerinnen und Schüler bekommen in der „Corona-unterrichtsfreien-Zeit“ sinnvolle Übungsangebote für zu Hause. Leon: „Wo ich helfen kann, mache ich das gern und vor allem älteren Menschen.“
Arne Willms, der Schulleiter der Alexanderschule Wallenhorst fand die Idee richtig gut und stimmte sofort zu, die Nähmaschinen der Schule auch an Schülerinnen und Schüler auszuleihen. So versorgte die Textillehrerin Schülerinnen und Schüler der 7. und 8. Klassen mit Nähmaschinen, nötigem Material und Werkzeug und einer Nähanleitung. Die Pakete brachte sie den Schülerinnen und Schülern nach Hause und stellte sie vor ihre Haustür. In allen Ortsteilen der Gemeinde Wallenhorst und auch in Pye wird nun für den Schutz älterer und vorerkrankter Menschen genäht.
Die Schwestern Chiara und Denise sind sehr froh, dass sie neben den Aufgaben aus dem anderen Unterricht etwas Sinnvolles zu tun bekommen: „Es ist soooo langweilig, wir dürfen ja auch unsere Freunde nicht treffen. Da ist es eine gute Abwechslung. Und wir können helfen, das tut gut. Sonst bekommen wir immer Hilfe in der Schule oder von Firmen für unsere Projekte. Jetzt können wir auch mal helfen.“
Innerhalb von 4 Tagen wurden von den sechs Jugendlichen 166 Masken genäht. Zahlreiche Familienmitglieder wurden mit vom Nähfieber angesteckt. Schon nach zwei Tagen hatte sich das Projekt herumgesprochen. Es gab sogar schon eine Anfrage einen Frauenarztpraxis, ob auch Masken für Schwangere genäht werden könnten. Als das Material ausging fragten alle Schülerinnen und Schüler nach Nachschub. Eine Maske zu nähen dauert eine ganze Weile, denn das Messen, Zuschneiden und Bügeln verbraucht viel Zeit. Das ist vergleichbar mit dem Tapezieren und Abkleben beim Wände streichen. Zunächst wurde nach der Nähanleitung der Stadt Essen gearbeitet, inzwischen würden die Maske noch verbessert.
Als die Textillehrerin bei den Alten- und Pflegeheimen der Gemeinde Wallenhorst anrief, waren alle sehr gerührt, dass die Jugendlichen älteren Menschen helfen wollen. Marggraf-Evels: „Wir sind sehr stolz auf unsere Schülerinnen und Schüler, denn sie haben ihr Herz am rechten Fleck!“
Update vom 2. April 2020: Da mehrere Leser Kontakt zu unserer Redaktion aufgenommen haben und mit Stoffspenden oder ähnlichem helfen möchten, haben wir nachgefragt. Tatsächlich freut sich das Team über „gewebte reine Baumwollstoffe (keine Spannbettlaken oder T-Shirt-Stoff), Nähgarn und Gummis (gern Hutgummi)“. Entsprechende Materialspenden können gerne bei der engagierten Textillehrerin Frau Marggraf-Evels vorbeigebracht werden (ein Mal klingeln und gerne vor die Tür stellen). Die Anschrift teilen wir bei Bedarf gerne per E-Mail mit (nachrichten@wallenhorster.de). Vielen Dank!
B. M.-E./pm, Fotos: Alexanderschule Wallenhorst / privat
This post was last modified on 2. April 2020 11:00
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