Die Gemeinde Wallenhorst verleiht kostenfrei Messgeräte für den Strom- und Wasserverbrauch, um einem erhöhten Verbrauch auf die Spur zu kommen.
Im Haushalt gibt es enorme Stromsparpotenziale. Viele elektronische Geräte verbrauchen Unmengen von Strom, weil sie entweder sehr alt sind oder sogar im Stand-By viel Energie benötigen. Daher lohnt es sich, den Stromverbrauch genauer unter die Lupe zu nehmen. Die Gemeinde Wallenhorst verleiht dafür kostenfrei Strommessgeräte. Neben einer kurzen Bedienungsanleitung erhält jeder Interessent im Zuge der Ausleihe eine Übersicht über den Stromverbrauch ausgewählter Haushaltsgeräte. Nach der eigenen Messung kann auf dieser abgelesen werden, wie der Stromverbrauch des eigenen Gerätes einzuordnen ist.
Unterhaltungselektronik verbraucht immer mehr Energie
„Messen Sie vor allem die Geräte, die besonders viel Energie verbrauchen“, rät Klimaschutzmanager Stefan Sprenger. „Dazu gehören neben den klassischen Haushaltsgeräten wie Kühlschrank, Gefrierschrank, Waschmaschine, Trockner und Spülmaschine immer stärker Geräte der Unterhaltungselektronik wie Fernseher und Multimedia-Geräte, wozu auch Spielekonsolen zählen. Ist der Stromverbrauch durch effizientere Geräte vor allem im Kühl- und Gefrierbereich in den letzten Jahren deutlich gesunken, so ist in der gleichen Zeit der Strombedarf für Geräte der Unterhaltungselektronik gestiegen.“
Sparpotenzial bei Warmwasseraufbereitung
Die Gemeinde Wallenhorst bietet zudem auch den Verleih eines so genannten Durchflussmengen-Messbechers an. Mit diesem kann gemessen werden, wie viel Wasser pro Minute durch die Wasserhähne fließt. Auch hier kann in den meisten Haushalten Energie eingespart werden. „Es geht dabei nicht nur um den reinen Wasserverbrauch, sondern vor allem um den Bereich der Warmwasseraufbereitung, der sehr viel Energie in Anspruch nimmt“, erläutert Sprenger. Bei sieben Minuten Duschen kommen schnell 100 Liter Wasser und ungefähr vier Kilowattstunden Energie zusammen. Dies entspricht dem Energiebedarf eines Kühlgeräts mit einem mittleren Verbrauch für fast zwei Wochen. Mit Hilfe des Durchflussmengen-Messbechers kann die Menge des durchfließenden Wassers bestimmt werden, um anschließend – wenn nötig – entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. „Zur Reduzierung der Wassermenge können zum Beispiel Wasserspareinsätze oder Strahlregler zum Einsatz kommen“, zeigt Sprenger mögliche Wege zur Einsparung auf.
Energiesparen ist kein Komfortverlust
Mit dem kostenfreien Verleih der Messgeräte möchte die Gemeinde Wallenhorst in erster Linie Aufmerksamkeit für das Thema Energieverbräuche schaffen und dazu anregen, dass jeder damit einen kleinen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann. „Energiesparen muss nicht immer mit Verzicht oder Komfortverlust einhergehen“, betont Sprenger. „Ein erster Schritt ist es, Stromfressern im Haushalt auf die Spur zu kommen und diese dann zukünftig gezielter zu nutzen oder durch moderne, effiziente Geräte zu ersetzen.“
Ausleihe vorher anmelden
Zur Ausleihe eines der Messgeräte müsse der Personalausweis mitgebracht und eine Kaution von 20 Euro hinterlegt werden, so der Klimaschutzmanager. Zudem sei eine telefonische oder schriftliche Anmeldung empfehlenswert, da nur so garantiert werden könne, dass die Messgeräte verfügbar seien. Die Messgeräte könnten bis zu zehn Tage ausgeliehen werden.
Wie geht es nach der Messung weiter?
Wer nun sehr hohe Verbrauchswerte gemessen hat und nicht weiß, wo er genau anfangen soll, den Energieverbrauch zu reduzieren, kann auf das kostenlose Beratungsangebot der Verbraucherzentrale im Wallenhorster Rathaus zurückgreifen. Jeden ersten Donnerstag im Monat berät ein zertifizierter Energieberater neben Themen wie baulicher Wärmeschutz, Heizungs- und Regelungstechnik oder Fördermöglichkeiten auch zur Senkung von Strom- und Wasserkosten. Für die Beratung ist eine telefonische Anmeldung erforderlich.
Infos und Anmeldung zur Ausleihe
Für Fragen rund um die Ausleihe der Messgeräte steht Stefan Sprenger unter Telefon 05407 888-740 bzw. per E-Mail an stefan.sprenger@wallenhorst.de gern zur Verfügung.
wa/pm, Foto: Gemeinde Wallenhorst / Thomas Remme