Mit den ansteigenden Frühjahrstemperaturen hat die Wanderzeit der Amphibien dieses Jahr bereits Anfang Februar begonnen. Sie dauert voraussichtlich bis in den April hinein. Zum Schutz der Tiere werden in Wallenhorst mehrere Straßen gesperrt. Auch freiwillige Helfer werden gesucht.
Kröten, Frösche und Molche machen sich bei für sie günstigen Witterungs- und Temperaturverhältnissen, vor allem in milden, regnerischen Nächten, auf den Weg in ihre angestammten Laichgewässer. In den meisten Fällen führt dieser Weg über ein todbringendes Hindernis, denn unsere Straßen durchkreuzen ihre Wanderwege. Dabei sterben die Tiere nicht nur, wenn sie von einem Reifen überrollt werden. Studien zeigten, dass ab einem Tempo von 50 km/h der Unterdruck unter dem Fahrzeug bereits zum Tod der Tiere führen kann.
Ehrenamtliche Helfer gesucht
Schutz vor Autos sollen „Krötenzäune“ bieten. Jedes Jahr erklären sich freiwillige Helferinnen und Helfer bereit, diese Zäune früh morgens zu kontrollieren und die Tiere in Eimern sicher über die Straße zu bringen. Die Betreuung eines solchen Amphibienschutzzaunes dauert etwa einen Monat.
In Hollage-Brockhausen stellt die Ortsgruppe des BUND in Kooperation mit der Gemeinde Wallenhorst einen rund 350 Meter langen Krötenzaun auf. Einen weiteren Schutzzaun errichten die ehrenamtlichen Naturschützer entlang der Straße Haster Berg in Rulle. Für diese beiden Projekte sucht der BUND weiterhin interessierte Betreuer. Wer bei der Amphibienschutzaktion mitmachen möchte, kann sich unter Telefon 0541 2003977 an den BUND im Umweltzentrum in Osnabrück wenden.
Straßen gesperrt
Die Gemeinde Wallenhorst sperrt zum Schutz der einheimischen Amphibien im Frühjahr nachts an den Hauptwandertagen einige Straßen. Im Nettetal verläuft im Bereich der Straßenkreuzung Garthauser Reihe / Nettetal / Anne Wiewellen die Hauptwanderroute von sieben Amphibienarten. Diese verlassen nach der Winterruhe ihre winterlichen Bodenverstecke und laufen in der Dunkelheit direkt zu ihren Laichgewässern, die rund um den Hof Pohlkötter liegen.
In Hollage, Lechtingen und Wallenhorst werden drei weniger wichtige Straßen im Außenbereich ganztägig gesperrt. Von diesen Sperrungen sind keine direkten Anlieger betroffen. Umleitungen von wenigen Hundert Metern sind eingerichtet. Die Gemeinde Wallenhorst bittet die Autofahrer, diese Sperrungen nicht zu missachten. Ein Beiseite-Räumen der Sperrböcke ist eine Ordnungswidrigkeit und wird seitens der Gemeinde Wallenhorst mit einem Bußgeldverfahren verfolgt.
Warnschilder statt Zaun in Brockhausen
In diesem Jahr wurden zusätzlich neue Warnschilder in Brockhausen aufgestellt. Hier wandern die Tiere aus dem nördlich gelegenen Wald unmittelbar durch den Siedlungsbereich zu ihren Laichgewässern. Eine Straßensperrung oder der Aufbau eines Zaunes sind in der Siedlung nicht möglich, daher ist hier bei der Durchfahrt ab Beginn der Dämmerung besondere Vorsicht geboten.
wa/pm, Foto: André Thöle / Gemeinde Wallenhorst