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Wallenhorst: Brandschutz in Theorie und Praxis

Die Simulation eines Autounfalls mit eingeklemmter Person führt die Freiwillige Feuerwehr Wallenhorst sehr realitätsnah vor. Foto: Frank Jansing
Mit der Darstellung eines Gefahrgutunfalls präsentiert die Feuerwehr Wallenhorst nicht nur einen ihrer Aufgabenbereiche, sondern auch ihre aufwendige ehrenamtliche Arbeit. Foto: Frank Jansing
„Ja! Zum Brandschutz“ – mit diesem Fazit fasst Brandamtmann Christian Ehlert von der Berufsfeuerwehr Osnabrück seinen Vortrag zum vorbeugenden Brandschutz zusammen. Foto: Frank Jansing
Der 20. Wirtschaftstalk Wallenhorst befasste sich mit dem Thema „Wirtschaft trifft Feuerwehr – Im Notfall Helfer und Partner für Unternehmen“. Den passenden Rahmen für die über 60 Teilnehmenden bot das Feuerwehrgerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Wallenhorst.

Hans-Jürgen Klumpe, Vorstandsmitglied bei „Wir für Wallenhorst“ – Marketing e.V. und selbst langjähriger Feuerwehrmann, sowie Bürgermeister Otto Steinkamp begrüßten dazu am Donnerstag (24. August) neben vielen Unternehmerinnen und Unternehmern auch einige Vertreter der Kreisfeuerwehr und des Brand- und Katastrophenschutzes.

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Aufgaben der Feuerwehr

Von der Feuerwehr Wallenhorst zeigten im Einführungsreferat Ortsbrandmeister Dieter Bockgrawe und stellvertretender Ortsbrandmeister Frank Broermann, wie vielfältig die Aufgaben sind und dass Feuerwehr mehr ist als Feuer löschen. „Heute sind technische Hilfeleistungen, etwa bei Gewässerunfällen, Unwetter und Verkehrsunfällen, die Hauptaufgaben und nicht mehr Brände löschen“, führte Bockgrawe eine lange Liste an Tätigkeitsfeldern auf. Wie viele Menschen denken, ist die Feuerwehr allerdings nicht für alles zuständig, was mit Bränden und Unfällen zu tun hat, denn „die Feuerwehr ist nur für den abwehrenden Brandschutz zuständig, wenn etwas passiert ist.“ Mit 65 Kameraden, einer Kameradin und 20 Aktiven in der Jugendfeuerwehr erfolgten jährlich 120 bis 140 Einsätze. Die Vielzahl der Einsätze und die daraus resultierenden Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten sowie der Ausbildungsdienst seien von den Ehrenamtlichen nur mit einem großen Enthusiasmus zu leisten, wie einige Gäste mit Bewunderung feststellten.

Unternehmerische Verantwortung für den Brandschutz

Aufgaben des vorbeugenden Brandschutzes stellte Brandamtmann Christian Ehlert von der Berufsfeuerwehr Osnabrück vor. So nannte er neben statistischen Zahlen auch Großbrände aus den vergangenen Jahren. Als mahnendes Beispiel führte Ehlert auf: „Bei circa 200.000 Bränden pro Jahr in Deutschland gibt es 60.000 Brandverletzte mit 5.000 Langzeitschäden.“ Mahnend seien auch die Schadenssummen, die in den vergangenen Jahren in einigen Fällen bis zu 350 bis 400 Millionen Euro betrugen. Die Hauptkosten würden durch Folgeschäden wie beispielsweise Ruß verursacht und ein Drittel der Kosten entstünde für Unternehmen durch Betriebsunterbrechungen. Durch vorbeugenden Brandschutz sei eine deutliche Kostenreduzierung möglich. Bei der Bekämpfung von Unglücken habe „das Erreichen von Schutzzielen Priorität. Feuer sollen sich in einem Brandabschnitt auswüten können und angrenzende Bereiche sind zu schützen. Aus der Praxis ergeben sich heute viele Vorgaben des Brandschutzes. So kann man rein theoretisch mit der Bestückung eines Feuerwehrfahrzeuges eine Brandfläche von 40 mal 40 Meter bearbeiten. Brandabschnitte in Gebäuden haben daher 40 Meter“, mahnte Ehlert den Brandschutz auch einzuhalten. Für fast alle Notwendigkeiten gebe es heute technische Möglichkeiten. Da müsse niemand mehr mit einem Holzkeil eine Brandschutztür feststellen und für diese Straftat eine Gefängnisstrafe von zwei Jahren riskieren. Bei Unternehmen würden die Inhaberinnen und Inhaber die Verantwortung für den Brandschutz tragen, könnten diese allerdings auf ausgebildete Fachleute übertragen.

Realistische Unfallsimulation

Nach der Theorie zeigte die Feuerwehr sehr realistisch mit ihren Fahrzeugen, Geräten und Kameraden an drei Praxisbeispielen ihre Arbeit. So wurde in einer Simulation mit zwei Autos eine eingeklemmte Person befreit, die Dekontamination eines Gefahrgutunfalls vorgeführt und in einem Modell eine Staubexplosion ausgelöst, wie sie in einer Bäckerei oder einer Tischlerei geschehen kann.

Spende für den Nachwuchs

Im Rahmen der Veranstaltung übereichte der Marketingverein „Wir für Wallenhorst“ noch eine Spende in Höhe von 510 Euro an die Jugendfeuerwehr. Das Geld wurde anlässlich des letzten Wallenhorster Unternehmensfrühstücks gesammelt.

Fortsetzung folgt

„Die Veranstaltung bei der Feuerwehr mit Unternehmen wird keine einmalige Sache sein“, erklärt Wirtschaftsförderer Frank Jansing, denn schon im nächsten Jahr möchte er das Thema Brandschutz aus Sicht der Versicherungswirtschaft als eigenständiges Thema aufgreifen.

pm/wa, Fotos: Frank Jansing

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Gemeinde Wallenhorst

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