Im Herbst hatte die Gemeinde Wallenhorst eine Umfrage zur Radverkehrsinfrastruktur gestartet. Die Ergebnisse der Radverkehrsumfrage liegen nun vor. Es gibt viele Verbesserungsvorschläge. Größter Wunsch ist ein Radweg von Hollage nach Halen.
Alle Bürgerinnen und Bürger waren dazu eingeladen, ihre Meinung über die gegenwärtige Situation mitzuteilen, Gefahrenstellen zu melden und Verbesserungsvorschläge zu machen. Rund 120 ausgefüllte Fragebögen haben die Verwaltung erreicht.
Größter Wunsch: Radweg von Hollage nach Halen
„Der größte Wunsch der Radlerinnen und Radler ist der Bau eines Radwegs von Hollage nach Halen“, sagt Wallenhorsts Klimaschutzmanager Stefan Sprenger. Da dieser entlang einer Landesstraße verläuft und sich zudem über zwei Bundesländer erstreckt, habe die Gemeinde Wallenhorst jedoch keinen unmittelbaren Einfluss auf eine Realisierung. Etwas anders sehe das bei Radwegen entlang der Gemeindestraßen aus. Hier werde insbesondere der Boerskamp im Abschnitt zwischen der Moorbachstraße und der Nassen Heide genannt. Radfahrer in Richtung Wallenhorst Zentrum, die nicht auf der Straße verbleiben, sondern den für Radfahrer freigegebenen Gehweg auf der westlichen Straßenseite nutzen möchten, müssten die Fahrbahn innerhalb einer kurzen Strecke zweimal queren. Viele Radfahrer fühlten sich dabei sehr unsicher, zumal die Autofahrer sich laut der Umfrage auf diesem Abschnitt nur selten an die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit hielten.
Verkehrsführung in den Kreisverkehren
Ein ebenso wichtiges Anliegen sei den Teilnehmenden eine einheitliche Verkehrsführung in den Kreisverkehren, die die Radfahrer nicht ausbremse und dadurch das Radfahren unattraktiv mache. „In diesem Zusammenhang wird insbesondere der Kreisverkehr in Lechtingen genannt, da die Radfahrer bei diesem an jeder Einmündung gezwungen werden, dem Autoverkehr Vorfahrt zu gewähren und nicht auf der Fahrbahn fahren dürfen. Dass dies nicht zu einer fahrradfreundlichen Verkehrsführung beiträgt, liegt auf der Hand“, fasst Sprenger diesen häufig genannten Kritikpunkt zusammen. Auch im Kreisverkehr bei Porta fühlten sich viele Radfahrer unsicher. In den Kreisverkehren Hollager Straße / Fürstenauer Weg sowie Hollager Straße / Am Pingelstrang dürften die Radfahrer den Kreisverkehr auch entgegen der Fahrtrichtung nutzen. Das sei zwar für den Radfahrer praktisch, führe aber immer wieder zu kritischen Situationen mit dem Kfz-Verkehr. „Aus diesem Grund wünschen sich viele Radfahrer eine einheitliche Führung für den Radverkehr in den Kreisverkehren“, so der Klimaschutzmanager.
Pflege und Sanierung von Radwegen
Weitere, oft genannte Punkte in der Umfrage seien eine regelmäßige Pflege und Säuberung der Radwege, das Zurückschneiden von Bäumen und Sträuchern entlang der Radwege sowie eine bessere Räumung im Winter. Auch eine Sanierung des Radweges an der Hansastraße sowie an der Osnabrücker Straße in Fahrtrichtung Osnabrück sei vielen ein wichtiges Anliegen, erläutert Sprenger. „Oft genannt wurde zudem der Wunsch nach auffälligeren Fahrbahnmarkierungen für den Radverkehr bei Einmündungen sowie nach einem Schutzstreifen am Boerskamp und an der Hollager Straße in der Ortsdurchfahrt Hollage.“ Unterschiedliche Auffassung hatten die Radfahrer beim Mehrzweckstreifen an der Großen Straße.
Konkrete Maßnahmen
Als erste konkrete Maßnahme werde sich die Gemeindeverwaltung nun dem häufig genannten Wunsch einer sichereren und attraktiveren Radverkehrsführung in den Kreisverkehren widmen, erläutert Sprenger. „Hier ist bereits ein auf Radverkehr spezialisiertes Büro beauftragt worden, alle elf Kreisverkehre zu untersuchen und Optimierungsmöglichkeiten aufzuzeigen.“ Aber auch die weiteren Maßnahmen behalte die Verwaltung im Blick. „Wichtig ist, dass die Gemeinde Wallenhorst einen direkten Einfluss auf die Umsetzung besitzt“, so der Klimaschutzmanager. Anregungen, die nicht kurzfristig umgesetzt würden, sollten jedoch nicht in der Schublade verschwinden. „Die Umfrage ist schließlich auf großes Interesse gestoßen und wir haben viele gute Hinweise bekommen. Diese dienen nun dazu, die Informations-, Planungs- und Entscheidungsgrundlagen für Verwaltung und Politik zu verbessern.“
pm/wa, Foto: Thomas Remme