Am Sonntag (11. September) sollen die Wallenhorster Bürgerinnen und Bürger über das Bauprojekt „Neue Mitte“ abstimmen. Damit sie wissen, worum es dabei geht, lädt Gemeinde Wallenhorst in Kooperation mit dem Investor und weiteren Partnern zu einer Dialog- und Informationsveranstaltung in den Ratssaal des Rathauses ein. Start des Bürgerdialogs war am Donnerstag (4. August) – Runde zwei folgt am Donnerstag (11. August) von 16 bis 20 Uhr.
„Ich hoffe, dass wir den Bürgerinnen und Bürgern ganz viele Infos geben können, damit sie am 11. September auch entscheiden können“, sagte Bürgermeister Otto Steinkamp zu Beginn. Dem schloss sich Harald Ortner als Geschäftsführer der Hanseatischen Betreuungs- und Beteiligungsgesellschaft (HBB) an. Mit Bürgerveranstaltungen habe er gute Erfahrungen gemacht, betonte er, denn Unruhe in der Bevölkerung resultiere nur aus fehlenden Informationen. Daher habe er vom Grundsatz her die Intention, mit möglichst viel Transparenz zu arbeiten.
Die Informationen sollen jedoch nicht nur in eine Richtung fließen. Von den Menschen vor Ort erwarte er auch Vorschläge und Wünsche für die weitere Projektentwicklung. „Wir haben gelernt, dass immer gute Anregungen kommen, die uns weiterhelfen“, so Ortner. Diese könnten die Wallenhorster im direkten Gespräch mit ihm und den weiteren Projektpartnern äußern oder auch auf einer Karte in die bereitgestellte „Wunschbox“ einwerfen. Die HBB sei offen für Vorschläge, beispielsweise zur Frage welche Geschäfte man noch ins Zentrum holen könne. Auch in der architektonischen Ausgestaltung oder bei den Wohnungsgrößen sei man an Anregungen interessiert. „Wir suchen hier schon Input.“
Jens Thormeyer erläuterte für das Architekturbüro Rhode Kellermann Wawrowsky, dass man bei der Planung immer nach der Lösung, die für den Standort am besten sei, suchen würde. So habe sich sein Büro auch intensiv mit der Geschichte des Projektes befasst und im Vergleich zum direkten Vorgängermodell drei Dinge stark verändert: die Nutzung durch die Erweiterung um Wohneinheiten, die „innere Organisation“ des Geschäftszentrums und die äußere Gestaltung durch Anlehnung an die Umgebung. Des Weiteren habe man einen Platz eingeplant, der als Schnittstelle zwischen neu und alt diene. „Der ist zwar nicht riesengroß, bietet aber genau das, was wir brauchen“, so Thormeyer. Auf dem Platz sollen Kinderspielmöglichkeiten entstehen sowie ein Bereich für Außengastronomie. Und der Platz diene auch dazu, den großen vorhandenen Baum zu erhalten.
„Wir haben etwas als Gesamtpaket entwickelt, mit dem wir die Gemeinde Wallenhorst voran bringen können“, erklärte Bürgermeister Otto Steinkamp, der am Stand der Gemeindeverwaltung auch auf die in unmittelbarer Zentrumsnähe entstehenden Wohnbauprojekte hinwies. „Wir brauchen dringen eine Belebung des Ortszentrums“ und die könne man mit einer reinen Wohnbebauung nicht erreichen. Im Falle einer reinen Wohnbebauung der „grünen Wiese“ glaube er im Übrigen, dass der Wohnraum dort aufgrund der Grundstückspreise maximal von fünf Prozent der Wallenhorster überhaupt bezahlbar wäre. Somit sei der Mix aus Wohn- und Geschäftszentrum die bessere Variante. „Ich glaube, dass wir mit dem Projekt eine absolut positive Entwicklung hinbekommen und freue mich, dass es eine Belebung des Zentrums geben wird“, so Steinkamp. Er freue sich ebenfalls, dass es gelungen sei, die Dialogveranstaltungen auf den Weg zu bringen, damit sich die Bürgerinnen und Bürger umfassend und aus erster Hand informieren könnten, um am 11. September gut informiert abstimmen zu können.
Neben den Planern und Investoren stellen sich auch die drei Ankermieter der „Neuen Mitte“ vor: REWE, Lidl und dm. Sie präsentieren ihre Konzepte und nehmen ebenfalls Anregungen gern entgegen. Neben den Informationen zum Projekt bietet REWE des Weiteren für alle Gäste des Bürgerdialogs ein kostenloses Catering an.
pm/wa, Foto: Gemeinde Wallenhorst / Thomas Remme
Lesen Sie auch „Virtueller Flug über Neue Mitte Wallenhorst“ und „Projekt Neue Mitte – Wallenhorst zwiegespalten“ sowie „Bürgerdialog zur Neuen Mitte“.