Unterstützt wurden sie dabei von Matthias Berstermann, Gerd Vobbe und Hermann Lammers. Die drei kümmern sich gemeinsam mit weiteren Anwohnern des Falkenrings seit gut 20 Jahren ehrenamtlich um die Grünanlage rund um das Kreuz, die seinerzeit auf Initiative von Manfred Schürmann angelegt wurde.
Mit der Pflanzaktion erweiterten die Herren nicht nur die Anlage, sie betrieben sozusagen auch eine „Familienzusammenführung“. Denn bereits 1994 pflanzten der damalige Gemeindedirektor Walter Klein und der damalige Bürgermeister Ewald Schawe eine Sommerlinde (Tilia platyphyllos) – eine „Schwester“ der Winterlinde – in unmittelbarer Nachbarschaft.
„Beide Lindenarten waren schon vor der letzten Eiszeit in Europa heimisch und danach in der Zeit zwischen 6000 bis 3000 vor Christus weit verbreitet“, erläutert Wallenhorsts Umweltbeauftragter Udo Stangier. „Erst als das Klima kühler und feuchter wurde, wanderte die Buche ein, die die bisherigen Baumarten mehr oder weniger verdrängte.“ Heute sei die Linde kaum noch in Laubwäldern zu finden. Daher bepflanze die Gemeinde Wallenhorst bei ihren neuen Aufforstungen mindestens zehn Prozent der Flächen mit Linden.
„Über die Linde wird häufig gesagt, dass sie 300 Jahre kommt, 300 Jahre steht und 300 Jahre vergeht“, gibt Stangier einen Einblick in die Ökologie des Baumes. Das maximale Alter liege bei etwa 1000 Jahren. „Linden verfügen über ein sehr gutes Stockausschlag-Vermögen. Dieses Wiederausschlagen eines abgesägten Baumes begünstigte die Verbreitung der Linde im Mittelalter, als viele Wälder zur Brennholzgewinnung genutzt wurden.“ Auch für die damals wichtige Wildbienenhaltung sei die Linde sehr geschätzt worden, da sie bereits mit circa 20 Jahren erstmals blühe. „Linden-Honig gilt heute noch als Delikatesse“, so der Umweltbeauftragte. Kulturgeschichtlich habe die Linde den Menschen schon in früheren Zeiten sehr nahe gestanden. Bereits Römer und Griechen hätten sie in Ehren gehalten und ihre Blätter beispielsweise als Arzneimittel genutzt. Auch den Germanen sei sie heilig gewesen. „Bis in die jüngere Zeit stand in jedem Dorf als Mittelpunkt eine Linde. Diese war Treffpunkt für Jung und Alt. Der Platz unter der Linde war der Ort für Trauungen, Versammlungen oder Gerichtssitzungen.“
„In Wallenhorst gibt es rund um die St. Alexander-Kirche und am alten Friedhof entlang der Großen Straße sowie vor unserem Rathaus alte Lindenbäume“, berichtet Stangier. „Im Zentrum von Rulle stehen am Wittekindsplatz mehrere alte Linden.“ Und in Hollage sei früher die gesamte Ortsdurchfahrt mit Linden gesäumt gewesen. „In jüngster Zeit wurden entlang der Osnabrücker Straße und des Pyer Kirchweges neue Linden gepflanzt.“
Den Baum des Jahres bestimmt seit 1989 jährlich die „Dr. Silvius Wodarz Stiftung“ und deren Fachbeirat, das „Kuratorium Baum des Jahres“. Sie will damit die heimischen Baumarten ins öffentliche Bewusstsein rücken. Dazu schenkt die Naturschutzstiftung des Landkreises Osnabrück den kreisangehörigen Städten und Gemeinden je einen Baum des Jahres pro 5.000 Einwohner. Die 24.000-Einwohner-Gemeinde Wallenhorst erhielt somit vier Winterlinden. Die übrigen Exemplare stehen im Bürgerpark, an der Hollager Mühle und an der Alten Kirche.
pm/wa, Foto: Gemeinde Wallenhorst / Thomas Remme
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