Seit gut drei Jahren ist Holger Schonhoff als Pastoralreferent und pastoraler Koordinator in der Pfarreiengemeinschaft Wallenhorst tätig. Beim Patronatsfest der Kolpingsfamilie Hollage am Sonntag, 5. Mai, stellte er sich und seine Arbeit vor.
„Viele kennen mich vielleicht gar nicht, da ich fast nur im Hintergrund arbeite“, erklärte Schonhoff vor 60 Kolping-Mitgliedern im Gasthaus Barlag und fasste seinen Job kurz zusammen: „Ich bin die rechte Hand des Pfarrers. Alles, was der nicht tun mag, gibt er mir.“ Ganz so einfach sei es dann aber doch nicht. Und dass er mehr im Hintergrund tätig sei, habe ebenfalls einen Grund. Nach mehrjährigen Stationen in der Gefängnisseelsorge, Klinikseelsorge, Notfall- und Polizeiseelsorge wollte er zurück in die Gemeinde, und zwar „ganz bewusst als Koordinator“ und „raus aus der ersten Reihe“, so der Familienvater, dessen privater Lebensmittelpunkt in Georgsmarienhütte liegt. Dass es in den Gemeinden eine Stelle als Koordinator gebe, sei keinesfalls selbstverständlich. Dass das Bistum Koordinatoren einsetze, habe damit zu tun, dass sich die Menschen und ihre Erwartungen geändert hätten – und somit auch der Job des Pfarrers. Dieser solle mehr von den Verwaltungsaufgaben entlastet werden und mehr Zeit für die Seelsorge haben. Die Arbeit in der Pfarreiengemeinschaft Wallenhorst mache ihm Freude, sagte Schonhoff. „Ich habe hier bisher sehr gerne gearbeitet und hoffe, dass ich das auch weiter tun kann.“
Als Koordinator begleite er die Gremien der drei Kirchengemeinden und sei ebenfalls für das Personal zuständig. Allein die Betreuung der Kindergärten habe die Größenordnung eines mittelständigen Unternehmens, das für solche Aufgaben sicherlich einen Personalmanager beschäftige. Eine weitere Hauptaufgabe sei für die Betreuung der Pfarrbüros und Pfarrsekretärinnen. „Wir müssen die Pfarrbüros neu aufstellen“, erklärte Schonhoff. Allein in Bezug auf den Datenschutz seien enorme Änderungen zu bewältigen. Die gesetzlichen Vorgaben seien schon immens, aber die Kirche lege immer noch einen drauf. „Es ist absurd, was man uns da an Vorgaben macht.“
Geburtstagsbesuche mache er auch. Das sei für ihn eine sehr gute Gelegenheit, die Stimmung in der Gemeinde mitzubekommen. „Wenn man da erst ins Plaudern kommt und die Leute irgendwann vergessen, dass man von der Kirche kommt und mit dem Pfarrer zusammenarbeitet, geht’s teilweise richtig ab.“ Im diesen kleinen Kreisen können man Thema auch sehr wertschätzend diskutieren, zeigte sich Schonhoff erfreut. Etwa das Thema Philipp-Neri-Haus. Nicht so, wie es hier in der Öffentlichkeit ausgetragen werde. „Wir müssen uns Gedanken machen, wie wir uns nach außen darstellen.“
Gedanken machen müsse man sich auch über die Gestaltung der Gottesdienste. „Die Gemeinde lebt davon, dass wir Gottesdienst feiern“, so der Pastoralreferent, „deshalb müssen wir einladend sein.“ Was bringt mir der Gottesdienstbesuch, habe sein Sohn ihn gefragt und ihm gezeigt, mit welchen Gesichtsausdrücken und welcher Körperhaltung die Menschen aus der Kirche heraus kämen. „Das ist nicht mit Leben gefüllt. Das ist nicht einladend.“
A. Th., Foto: André Thöle