Die gute Nachricht verkündete Heiner Placke zuerst. Das Ziel, bis zur Diözesanversammlung im September die 800-Mitglieder-Marke zu knacken, habe man mit aktuell 801 Mitgliedern bereits erreicht, so der Vorsitzende der Kolpingsfamilie Hollage auf der Mitgliederversammlung am Freitag, 2. März.
Ein Hollager im Grönegau
Als besonderen Gast begrüßte er Reinhard Scholz, Bürgermeister der Stadt Melle und langjähriges Kolping-Mitglied. Er berichtete unter dem Motto „Ein Hollager im Grönegau“ über seinen beruflichen Werdegang, der ihn von Wallenhorst über Fürstenau und Quakenbrück in die Heimatstadt seiner Frau führte, wo er 2014 zum Bürgermeister gewählt wurde. Natürlich stellte er auch seine Wahlheimat vor. Die 48.000-Einwohner-Stadt Melle sei die drittgrößte Flächenstadt in Niedersachsen und liege bekanntermaßen im Osten des Landkreises Osnabrück. „Eigentlich bilden wir den ganzen Osten des Landkreises – was anderes gibt es da nicht“, konkretisierte Scholz. Das Besondere an der eher evangelisch geprägten Kommune mit ihren acht Stadtteilen sei, dass sie ein ehemaliger Landkreis sei. „Was Melle für mich ausmacht ist, dass Melle alles hat“, erklärte der erste Bürger der Stadt. In Zahlen ausgedrückt seien das beispielsweise 22 Kindertagesstätten, 11 Schulen – alle Schulformen sind vertreten, 14 Sportvereine, 16 Feuerwehren und 18.000 Arbeitsplätze an einem florierenden Wirtschaftsstandort, der vorwiegend aus mittelständischen Unternehmen bestehe – etwa aus den Bereichen Möbel, Kunststoffe, Baustoffe oder Metallverarbeitung. Es lohne sich nach Melle zu kommen, lud Scholz abschließend ein – nicht nur im nächsten Jahr zur 850-Jahr-Feier.
3.700 Euro an wohltätige Zwecke gespendet
Simone Pott informierte die Mitglieder in ihrem Kassenbericht nicht nur über Kontostände, Einnahmen und Ausgaben. Sie erklärte auch, dass die Kolpingsfamilie Hollage im vergangenen Jahr 3.710 Euro an wohltätige Zwecke gespendet habe. Das seien sowohl einmalige Spenden wie beispielsweise für die Bauernhof-AG der Erich-Kästner-Schule (500 Euro), ein Kolping-Entwicklungshilfeprojekt auf den Philippinen (1.080 Euro) und die Trainingshalle von Blau-Weiß Hollage (400 Euro), als auch monatliche Spenden an ein Patenkind in Äthiopien und die Russlandhilfe der Caritas. Von letzter habe sie gerade erst ein Dankesschreiben erhalten, erzählte Pott und reichte den Brief an die Kolpingmitglieder weiter. Ottmar Steffan schreibt darin: „Ich danke Ihnen herzlich für Ihre großartige Unterstützung. Vor kurzem bin ich von meiner letzten Russlandreise zurückgekommen. In Orsk (Ural) fiel das Thermometer auf minus 31 Grad. … Unsere Hilfe beispielsweise für Obdachlose wird so zur Überlebenshilfe. Jede Ihrer Überweisungen ist uns eine große Hilfe, die Not zu lindern, wo es möglich ist. Danke dafür!“
Julian Schwegmann neuer stellvertretender Vorsitzender
Die Vorstandswahlen brachten einige Veränderungen mit sich. Die Mitgliederversammlung wählte den 30-jährigen Julian Schwegmann zum stellvertretenden Vorsitzenden. Er löst in dieser Funktion Hubert Wächter ab, der künftig den Sachbereich Arbeit und Beruf leiten wird. Werner Lührmann, der dieses Amt bisher innehatte, bleibt den Vorstand als Beisitzer erhalten. Neu gewählt wurde Anja Bergmann. Sie übernimmt das zuletzt vakante Amt der Schriftführerin. Bestätigt wurden in ihren Ämtern Christian Speer (stellv. Vorsitzender), Rainer Hatke (Präses), Josef Thöle (Gruppenleitung Senioren 60plus), Bernhard Kaiser (Sachbereich Gesellschaft und Politik), André Thöle (Öffentlichkeitsarbeit) und Johannes Holtmeyer (Bezirksbeauftragter). Verabschiedet wurde Thomas Schwegmann als Bannerträger.
Ehrungen für besondere Verdienste
Als gute Tradition etabliert hat sich auf den Mitgliederversammlungen die Ehrung für besondere Verdienste. In diesem Jahr bedankte sich die Kolpingsfamilie Hollage herzlich bei Simone Pott, die bereits seit 2002 die Finanzen des Verbandes vorbildlich führt. Sie habe das Vorstandsamt am 10. Januar 2002 übernommen, erklärte Heiner Placke und rechnete vor: „Das sind 16 Jahre, ein Monat und 20 Tage.“ Sie sei aus dem Vorstand nicht wegzudenken, halte die Frauenquote hoch und trete dem ein oder anderen auch mal auf die Füße, wenn etwas nicht passe, so der Vorsitzende. Ein weiterer Dank ging an Karl-Heinz Lanwert. Er sei seit 1974 Mitglied und leite seit 41 Jahre Gruppen, erläuterte Hubert Wächter. Zunächst seien es Jugendgruppen gewesen und seit 35 Jahren ein Familienkreis.
A. Th./pm, Fotos: André Thöle