In seiner Ansprache blickte der Verwaltungschef dabei auf die 70-jährige Geschichte des Kolping-Karnevals zurück – „Die Kappenfeste waren der Beginn, jeder ging dort gerne hin. Hat später dann zuhaus’ erzählt, dass er im Saal zum Prinz gewählt“ – und lobte die heutige Ausrichtung der KKC-Feste: „Die Nachmittags-Gala findet gute Resonanz, ebenso das Kostümfest mit Helau und Tanz. Auch die Kinder feiern viele Stunden, der KKC hat seine ‚Neue Mitte‘ wohl gefunden.“ Die Herausforderung des Regierens nahm Prinz Werner gemeinsam mit Ritter Burkhard und Bauer Albin gerne an. „Die Vorstellung vom Bürgermeister ist jetzt erst einmal passé, jetzt kommt das Dreigestirn mit seinem Varieté“, erklärte er und legte nach: „Ich als Prinz verspreche Euch in die Hand: nach der Session gehört Wallenhorst wieder zum Hollager Land.“
Die Politik im Blick hatten auch „Schwickel und Schwager“ alias Maik Hörnschemeyer und (Sitzungspräsident) Ansgar Speer. Erstmals bei der Nachmittags-Gala auf der KKC-Bühne, betraten sie selbige gleich mit eigener Tänzerin und Assistentin: Sophia Bergmann – „unsere neue Mitte“, wie sie erläuterten. In Richtung der Wallenhorster Politik fragten sie dann: „Eine Volksabstimmung zur Neuen Mitte machen – wie bescheuert muss man eigentlich sein?“ Denn wenn etwas für Wallenhorst gut sei, „sind wir in Hollage eh immer dagegen.“ Nach dem Ende der Neuen Mitte sei allerdings plötzlich wieder ein Begriff in der Presse aufgetaucht, so Schwickel und Schwager: das Arkaden-Center. Da hätten sie ja schon Angst bekommen, dass auch Uli Belde wieder auftauchen könne.
Auch das Trio fatal mit Jockel Steinmeister, Jörg Riepe und Thomas Torbecke richtete seine musikalischen Botschaften an die Wallenhorster Volksvertreter. Sie fragten die CDU „Wer kann noch bleiben, wer sollte besser gehen“ und stellten zur Neuen Mitte fest: „die Grüne Wiese bleibt bestehen, der Investor kann jetzt gehen.“ Die in Lechtingen geplante Fahrradstraße inspirierte die drei zur Radler-Hymne „Licht am Fahrrad“, wobei Fahrlehrer Jörg Riepe die Gelegenheit nutzte, Bürgermeister Otto Steinkamp zu fragen, ob da denn wie in Osnabrück auch die vielen Zusatzschilder mit aufgestellt würden: „Frei für Lkw, frei für Pkw, frei für Motorräder …“.
In die Bütt ging neben den Lokalmatadoren aus den eigenen Reihen des KKC auch Stephan Rodefeld als „Luigi“. Er sei der Einladung gern gefolgt und käme gern nach Hollage – Hauptsache er müsse nicht nach Niedersachen, erklärte er. „Ich bin Römer. Es ist zwar 2000 Jahre her, aber es tut immer noch weh.“ So berichtete er von seinem Freund Hermann („Hermann hat Geld – aber nötig“) und seiner Frau („O.K., du hast das letzte Wort – entschuldige dich!“). Auch musikalisch brachte der Entertainer gute Laune in den Saal – sowohl mit dem Gassenhauer „Zwei kleine Italiener“ als auch mit einem spontanen Ständchen für Annegret aus dem Publikum, ein Lied „voll von Amore“ und mit der Erkenntnis „wenn die Liebe das Licht des Lebens ist, ist die Ehe die Stromabrechnung.“
Einen „specktakulären“ Auftritt lieferte auch Angelika Gausmann alias „Herta aus Mettingen“ ab. Sie schaltete bei den Närrinnen und Narren im Saal das „Kopfkino“ an und berichtete wie gewohnt von ihrem „Altargeschenk und Steuerklassenveränderer Ambrosius“. „Ich hätte Männer haben können“, erzählte sie stolz, „aber die wollten mich nicht.“ Ihr Gatte hätte die „Männergrippe“ gehabt. Diese sei nicht heilbar, sie sei sonderbar. „Ich weiß, ihr Männer denkt darüber anders als wir Menschen.“
Doch nicht nur die Büttenreden und Musikbeiträge sorgten für gute Laune, auch die sechs KKC-Showtanzgruppen sowie die Funkenmariechen Antonia Eßer, Pia Luisa Strößner und Lilith Wesselkamp brachten mit ihren Darbietungen Stimmung in den Saal.
Mehr Fotos in der Kolping-Galerie.
A. Th., Foto: André Thöle
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