„Der Reisetermin mag zu nächst verwundern, weil die meisten im November von schlechtem Wetter ausgehen“, berichtet Karl-Heinz Haustermann als Teilnahmer der Pilgerfahrt. Das sei während der Fahrt aber eindrucksvoll widerlegt worden. Der Vorteil des Termins seien die deutlich kürzeren Warteschlangen vor den Sehenswürdigkeiten gewesen, obwohl das Heilige Jahr bisher besonders viele Pilger angezogen habe.
Geplant wurde diese Reise seitens der Kolpingsfamilie Hollage von Hubert Wächter, als geistliche Leiter waren Romkenner Pastor Ludwig Haas aus Hamburg-Eidelstedt und Hollages Kolpingpräses Diakon Rainer Hatke dabei. Unterstützt wurden sie durch Diakon Norbert Hoff aus Gronau.
Die erste Etappe der Pilgerfahrt führte nach Tramin etwas südlich von Bozen. „Deshalb ging es schon früh morgens um 5 Uhr los“, erläutert Haustermann. „Trotz starken Regens und bescheidener Temperaturen stieg die Stimmung sofort an und blieb während der ganzen Fahrt ausgezeichnet.“
„Nach der Sonntagsmesse in unserem wunderschön gelegenen Quartier machten wir uns auf den Weg nach Assisi. Zwar war die Stadt von Erbeben verschont geblieben, die Angst davor wurde von unserem Gottvertrauen überwogen, nichts war in den beiden Tagen unserer Anwesenheit zu spüren“, berichtet Haustermann. „Leider werden alle großen Kirchen – ob in Assisi oder Rom – wegen der weltweiten Terroranschläge sehr stark bewacht, wir wurden alle mehrfach ausgiebig kontrolliert. In San Francesco führte der deutsche Franziskanerpater Thomas uns durch die Ober- und Unterkirche, seine tiefgreifenden spirituellen Aspekte klingen noch immer nach. In Maria degli Angeli beteten wir still in der Portiunkula, der kleinen Kapelle, die der heilige Franziskus selbst erbaut hatte.“
Die Fahrt nach Rom führte die Gruppe in die romantischen Albaner Berge und den Albaner See beim Castel San Gandolfo, dem Sommersitz des Papstes. In Rom erlebten die Pilger das absolute Highlight sofort am ersten Tag: Papst Franziskus aus allernächster Nähe auf dem Petersplatz bei strahlendem Sonnenschein und phantastischer Sicht, die einige Teilnehmer anschließend noch auf die Petersdomkuppel oder den Gianicolo trieb. Von den vielen weiteren Besichtigungen beeindruckten vor allem die Durchgänge durch die noch offenen Heiligen Pforten im Petersdom und dem Lateran, der Petersdom selbst mit der Kuppel, das Rom der Antike am Kapitol samt Forum Romanum und Kolosseum sowie die Katakomben, erklärt Haustermann. „Dort führte uns der Custos der Katakomben Martin Wendel äußerst kenntnisreich, aber auch überraschend humorvoll. Nachher stellten wir den Grund dafür fest: den 11.11. um 11:11 Uhr! An der Engelsburg hatten wir dann noch eine besondere Begegnung: Plötzlich stand unser Weihbischof Johannes Wübbe vor uns!“ Im Quartier Casa Santo Spirito bei den Benediktinerinnen aus Tutzing hätten sich die Pilger hervorragend aufgehoben gefühlt. „Wir konnten dort Messen und Andachten durchführen, aber auch aus vollem Herzen feiern.“
„Die Rückfahrt fand bei toller Stimmung und ebensolchem Wetter statt. Die Supersicht tagsüber setzte sich bis in den späten Abend fort, als wir die Schweiz am San Bernadino-Pass durchquerten und wegen des sehr hellen Mondes bei sternenklarer Nacht noch deutlich die Berge und Ortschaften erkennen konnten, ein unvergessliches Erlebnis. Den Bodensee mit zugeschneiten Bergen im phantastischen Lindau zu erleben, war für viele neu“, berichtet Haustermann. Sein Fazit: „Auch zu dieser Zeit ist eine Fahrt nach Assisi und Rom ein unvergessliches Erlebnis.“
A. Th., Foto: Hubert Wächter
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