In seiner Manege im Saale Barlag begrüßte Prinz Werner I. (Lührmann) das Hollager Narrenvolk am Freitag (24. Februar) zum Kostümfest des Kolping-Karneval-Clubs (KKC). „Hier herrscht Spaß, Akrobatik und Magie – wir wollen heute feiern wie noch nie“, gab er eingangs einen Vorgeschmack auf das, was die bunt kostümierten Gäste an diesem Abend erwartete.
Nachdem Funkenmariechen Antonia Eßer und die KKC-Prinzengarde die Stimmung angeheizt hatten, erzählte die mit „Hummelhüfte statt Wespentaille“ ausgestattete „Herta aus Mettingen“ alias Angelika Gausmann – „lieber Augenringe als gar keinen Schmuck“ – den Närrinnen und Narren von ihrem „Knack und Back Brötchen“ Ambrosius, den sie neulich im schwarzen Anzug und mit gefalteten Händen im Bett liegend vorgefunden habe. Er habe ein Kratzen im Hals und wolle vorbereitet sein, habe er ihr erklärt. Mit Männergrippe sei halt nicht zu spaßen.
Mit Tänzerin Sophia Bergmann im Vorprogramm betraten „Schwickel & Schwager“ alias Maik Hörnschemeyer und Ansgar Speer – der als Sitzungspräsident auch souverän durchs Programm führte – die Bühne. Warum? „Weil wir’s können und weil wir Bock drauf haben“, so die Erklärung. Sie sei ihre „Neue Mitte“, erläuterten die beiden mit Wink in Richtung Lokalpolitik. In Wallenhorst könne man in diesem Punkt nach der Eröffnung der Elbphilharmonie ja nur noch vor dem Berliner Flughafen oder Stuttgart 21 fertig werden. In ihren Rückblick auf die Kommunalwahl bedachten sie auch die CDU, in der Hoffnung das anwesende Mitglieder nicht wieder den Saal verlassen würden.
Daumen hoch für „Luigi“ alias Stephan Rodefeld. Mit Witz, Gesang und ganz viel Amore spielte der begnadete Entertainer mit dem Publikum – mit der jungen Damen, die ihm mit perfektem Wurf seinen imaginären Tennisball zuspielte ebenso wie mit dem Mann mit Bart („der sieht aus als hätte er das Pferd gegessen und der Schwanz hängt noch raus“). Auch wenn er zwischendurch mit seiner Mama in Italien telefonieren musste und sein „Telefon“ an den Elferrat übergab („sag einfach drei Minuten lang ‚si‘, dann kannst du auflegen“), beeindruckte er die Dame in der ersten Reihe noch mit einen ganz persönlichen Ständchen. Ihren Mann gab er noch einen Tipp mit auf den Weg: „Vorsicht mit dem Bier – es steigert das Wollen und mindert das Können.“
Musikalisch ging es mit dem „Trio fatal“ nahtlos weiter. Thomas Torbecke, Jockel Steinmeister und Jörg Riepe luden das Narrenvolk zum kollektiven Rudelsingen ein und blickten mit tatkräftiger Unterstützung der Gäste auf Geschehen im Ort zurück. Einen Höhepunkt des Abend brachten die drei KKC-Eigengewächse mit der umgeschriebenen Kölner Hymne „Dat Es Heimat“ von den Räubern. Mit ihrer Version sangen sie eine Liebeserklärung an ihre Heimat Hollage, bei der das Publikum sofort aufstand und lautstark mit einstimmte. Auch die Gäste der Kolpingsfamilie Icker ließen sich hier von Beginn an integrieren, während die Abordnung der Blau-Weißen Garde Rulle sich erst mit deutlicher Verzögerung von ihren Plätzen erhob.
Einen Hauch Kölner Karneval brachten auch die Frauen des Kolping-Familienkreises von Prinz Werner zu dessen Überraschung auf die Bühne. Mit einem Medley aus Klassikern der Höhner und der Kult-Rocker Brings heizten sie zu späterer Stunde dem Narrenvolk kräftig ein. Aus den eigenen Reihen des KKC kamen wie gewohnt auch die Showtanzgruppen. „Sweet Sixteen“, „Crazy Girls“ und „Fanta 8“ sorgten mit ihren Auftritten für die passende Stimmung im Saal. Eine Tanzgruppe stach jedoch besonders hervor: die Hollager Kolping-Tussies, kurz HKT. Die Männertanzgruppe stand den jungen Damen in nichts nach. Mit Anmut und Grazie sowie einer kreativen Choreografie und mitreißenden Musikauswahl bildeten die im Charleston-Stil in blauen Paillettenkleidern gehüllten Sahneschnittchen das I-Tüpfelchen auf dem Programm des Kostümfestes – das Beste kommt halt immer zum Schluss. Mehr Fotos gibt es in der Kolping-Galerie.
A. Th., Foto: Markus Wulftange