Dazu begrüßte Bürgermeister Otto Steinkamp gemeinsam mit Beate Jakobs, Vorstandsmitglied der Volksbank, rund 130 Gäste im Ratssaal – „persönlich und umso herzlicher, da Bürgermeister in Deutschland bisher noch nicht durch künstliche Intelligenz ersetzt wurden“, wie Steinkamp hervorhob.
Unter dem Titel „Von der Chance zur Notwendigkeit – Wie KI den (Berufs-)Alltag verändert“ sprach Prof. Dr. Marco Barenkamp, promovierter Wirtschaftsinformatiker, Wirtschaftsjurist und Gründer der LMIS AG, über die Veränderungen, die der Einsatz von künstlicher Intelligenz mit sich bringt. Er betrachte KI als ein Werkzeug, das gelernt und beherrscht werden müsse. „Sie unterstützt, ersetzt jedoch nicht den Menschen“, zeigte er sich zuversichtlich. KI diene der Befreiung von monotonen Aufgaben, sie werde Jobs nicht ersetzen, sondern Routinetätigkeiten übernehmen und somit Raum für kreative, wertschöpfende Arbeiten schaffen. Wichtig sei jedoch eine positive Einstellung zum Thema. Eine konstruktive Sichtweise sei entscheidend, um das Potenzial von KI als Chance und nicht als Bedrohung auszuschöpfen, so Barenkamp. Daher sei es erforderlich, den Sinn der Tätigkeit in den Vordergrund zu stellen. Denn die KI könne man genauso wie die Kernspaltung für gute aber auch schlechte Sachen nutzen. Auf diese Weise ermögliche es die KI, Dienstleistungen weiterzuentwickeln und auf die Bedürfnisse der modernen Gesellschaft anzupassen. Die Zukunft gehöre dementsprechend nicht der Künstlichen Intelligenz, sondern den Menschen die sie nutzen.
Moderiert von Marcus Alwes stellten Steinkamp und Jakobs gemeinsam mit Kolja Sahm, Geschäftsführer der Schütte Group, in einer anschließenden Gesprächsrunde mit Barenkamp dar, wie KI praktisch genutzt werden könne. Im Rathaus sei KI noch nicht so präsent, berichtete Steinkamp aus dem Verwaltungsalltag. Hier laute das Thema eher Digitalisierung. Die Volksbank nutze KI bereits in ersten Anfängen zur standardisierten Erfassung von Daten, so Jakobs, letztlich jedoch nicht ohne Gegenkontrolle durch die Mitarbeitenden. Bevor man die Technik einsetze, erläuterte Barenkamp, sei es wichtig herauszufinden, welche Erwartungshaltung man an die KI habe – beispielsweise, dass das Personal mehr Zeit für intensive Kundenberatung haben solle, anstatt sich mit der Beantwortung der immer selben Standardfragen zu beschäftigen.
Bereits einen Schritt weiter sei die Schütte Group, die KI seit rund zwei Jahren einsetze, wie Sahm berichtete. So würde das Unternehmen KI bei der Cybersicherheit einsetzen und das Netzwerk auch mithilfe maschinellen Lernens absichern sowie um Prozesse im Betrieb zu optimieren. Wichtig sei dabei auch die Frage, wie man es hinbekomme, Open AI zu nutzen, ohne dabei der ganzen Welt seine eigenen Daten zur Verfügung zu stellen. Die Frage, ob die KI Arbeitsplätze überflüssig mache, konnte Sahm verneinen. Das Unternehmen wachse weiterhin stark, sodass die Mitarbeitenden dankbar wären, dass sie von Routinearbeiten entlastet würden. „Trotz der ganzen KI-Maßnahmen suchen wir weiterhin Mitarbeitende und stellen ein.“
wa/pm, Fotos: Gemeinde Wallenhorst / André Thöle
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