Am Samstag (16. November) trafen sich gut 70 KKC-Mitglieder im Kolping-Pavillon an der Hollager Mühle, um demokratisch die Nachfolge von Prinzessin Ute I. (Brünger) zu regeln. Erfreut über den großen Zuspruch zeigte sich dabei KKC-Sitzungspräsident Ansgar Speer. „Hier sitzen etwa 70 Jahre Altersunterschied“, stellte er mit Blick in die generationsübergreifende Gemeinschaft fest und begrüßte zahlreiche junge Neuzugänge, die sich im Kolping-Karneval engagieren wollen.
Speer dankte der scheidenden Prinzessin für eine tolle Session unter dem Motto „Hollywood-Glamour meets Holla Helau“ mit vielen Oscar-reifen Szenen. „Es fing filmreif mit dem Zersprengen der Prinzenkette an und endete würdig mit der Beerdigung am Rosenmontag.“ Und wo Stars und Sternchen feiern sei auch die Presse nicht weit. So habe die NOZ mit ihrer „konfusen Berichterstattung“ der Session zusätzlich noch eine besondere Würze verliehen, erklärte Speer. Entsprechend des Artikels der Osnabrücker Lokalzeitung bewarb sich Ute Brünger auch gleich für eine Wiederwahl als „Gabi I.“.
Das nützte ihr jedoch wenig. Die Hollager Karnevalisten votierten mit deutlicher Mehrheit für Thomas Torbecke. Satte 55 Stimmen Vorsprung konnte der künftige Prinz vor dem zweitplatzierten Heinz Grünebaum verbuchen. Kurz vor Mitternacht nahm das neue Regentenpaar die Insignien der Macht und die Glückwünsche der Kolpinger entgegen. Speer wünschte ihnen „viel Spaß in der neuen Session – gestaltet sie so, wie ihr möchtet.“ Wie das aussehen könnte, hatten sich Thomas I. und Sandra II. bereits ausgemalt: Sie würden sich schon auf einen vollen Saal freuen, erklärten sie und gaben sogleich einen Ausblick auf einen thematischen Schwerpunkt. „Wir wollen mit euch auf Zeitreise gehen – zu den Anfängen des Kolping-Karnevals in die 50er Jahre.“
Neben der Wahl eines neuen Regenten standen Jubilarehrungen auf dem Programm des Abends. Klingt trocken – ist es beim KKC jedoch mitnichten. Humorvoll und charmant ehrte Speer die „Jubilare, die sich um unseren Karneval verdient gemacht haben“. Er startete mit den zehnjährigen Mitgliedschaften und dankte entsprechend Gregor und Anja Siebrands, Thomas und Karin Tepe, Norbert und Ulrike Rosemann, Jörg und Rita Riepe sowie Eberhard Lanver. Zehnjähriges Jubiläum feierte auch Sitzungspräsident Ansgar Speer selbst. Anlassentsprechend ergriff KKC-Präsident Heinz Grünebaum das Wort und blickte auf die steile Karriere vom Prinzen, zum Büttenredner bis zum Sitzungspräsidenten – und damit seinem Nachfolger in dieser Funktion – zurück: „Als Schwarz-Gelber habe ich es möglich gemacht, ihm als Königsblauen übergeben die Macht.“ Auf eine deutlich längere Zeit im KKC blickt Franz-Joseph Hawighorst zurück, nämlich auf 50 Jahre. Für ihn hatte der KKC ein besonderes Bonbon parat. Kurt Flegel hatte neben seinem multimedialen Rückblick auf die vergangene Session tief in seinem Archiv gegraben. Er präsentierte ein 25 Jahre altes Video von einer internen Rosenmontagsrede auf das damalige Prinzenpaar Franz-Joseph und Konny Hawighorst.
Doch damit nicht genug. Einer konnte das halbe Jahrhundert noch übertreffen. Ehrenpräsident Alois Menkhaus wurde für 65 Jahre Engagement im Hollager Karneval unter lang anhaltendem Applaus und stehenden Ovationen der Anwesenden mit einer besonderen Urkunde und einem Ehrenorden ausgezeichnet. Er sei zwei Mal Prinz gewesen, 50 Jahre lang Präsident, nun Ehrenpräsident und „der Schneider unseres Vertrauens“, sagte Speer. „Du hast so große Fußstapfen hinterlassen, da könnte ich mich reinlegen und würde sie nicht ausfüllen.“ Gerührt nahm Menkhaus den Dank und die Ehrung entgegen. Er blickte zurück und erzählte, wie er zum Kolping-Karneval gekommen war und wie die Feste damals abliefen. Es war der einzige Augenblick des Abends, an dem andächtige Stille den Kolping-Pavillon erfüllte – lediglich unterbrochen von herzhaftem Lachen nach den Anekdoten, die der Ehrenpräsident zu erzählen wusste. Er dankte den Kolping-Mitgliedern seinerseits und motivierte sie für die Zukunft: „Im KKC ist es nicht schwer, so lange Zeit Karneval aktiv zu gestalten. Macht weiter so! Mit Frohsinn und Freude.“
Vom Blick zurück zum Blick nach vorn: Ansgar Speer stellte das Programm der Karnevalsfeste vor. „Wir haben insgesamt sechs Tanzgruppen am Start – darunter eine neue von vier- bis sechsjährigen mit Niedlich-Faktor“. Ein Männerballett stehe ebenfalls wieder bereit. Auch die Büttenredner seien gebucht. „Es sind fünf verschiedene – also jeweils drei“, sagte Speer und klärte auf: Schwickel und Schwager seien wieder auf beiden Festen dabei. Zur Nachmittagsgala kämen Bauchredner Ette mit seiner Puppe Lilly sowie Bendine Ziepelding alias Maria Kohrmann-Unfeld, die erstmals beim KKC zu Gast sei. Auch Pfarrer Schöneich habe sich angekündigt. Nach seinem Jahr als Ehrengardist bei den Blau-Weißen wolle er wohl mal wieder vernünftigen Karneval feiern, konnte sich Speer einen kleinen Gruß in den Osten der Gemeinde nicht verkneifen. Auf dem Kostümfest seien dann Stephan Rodefeld und der Wolli, der nach seiner letztjährigen Premiere gerne wieder von Hamburg nach Hollage kommen wolle, zu sehen. Der Kinderkarneval werde wie gewohnt aus den eigenen Reihen heraus gestaltet und mit einem Auftritt der Kindermusik Jojo’s zum Abschluss ergänzt.
Die Feste im Überblick: Kinderkarneval am Sonntag (9. Februar) um 15 Uhr, Nachmittagsgala am Sonntag (16. Februar) um 14 Uhr sowie Kostümfest am Freitag (21. Februar) um 19:30 Uhr. Eintrittskarten werden demnächst an der Tankstelle Q1, im Haus der Geschenke Hinrichs, im Gasthaus Barlag und bei Schreibwaren Vornholt erhältlich sein.
A. Th., Foto: Kurt Flegel / Kolpingsfamilie Hollage
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