Prinzessin Ute I. (Brünger) hatte ihre Ritter gegen Bodyguards eingetauscht und Sitzungspräsident Ansgar Speer moderierte zwischen Harry Potter und Aladin, während sich im Publikum Elvis Presley, Supermann, Shrek, Mickey Mouse und die gesamte Panzerknackerbande tummelten. Auch lokale VIPs waren mittendrin statt nur dabei: etwa Wallenhorsts stellvertretender Bürgermeister Alfons Schwegmann und die Landratskandidatin Anna Kebschull.
Mit „Moin!“ statt Helau begrüßte Comedian Wolli alias Markus Wolff die Gäste. Der Elmshorner präsentierte seine Lieblingsverhörer in englischen Songs, bei denen man mitunter Texte wie „vorne links“ oder „du musst besoffen bestellen“ verstehen könne. „Ihr werdet bis an eurer Lebensende diese Lieder nicht mehr hören können, ohne an diesen wunderschönen Abend zu denken“, prophezeite er den Närrinnen und Narren. Wolli erzählte Anekdoten aus seiner Hamburger Stammkneipe, in der er früh morgens auch auf „Flixbus-Looser“ treffe – „damit es auch wirklich nur 5 Euro kostet, müssen sie auf dem Weg von Stuttgart nach München halt in Hamburg umsteigen“ – oder aus dem Fitnessstudio: „Welche Maschine muss ich nehmen, um Frauen zu beeindrucken?“ – „Den Geldautomaten“. Das preisgekrönte Multitalent („Ich kann zwei Sachen auf einmal, obwohl ich ein Kerl bin“) zeigte auch sein musikalisches Ausnahmetalent. Er spielte „Somewhere over the rainbow“ auf einer aus 23 abgeklebten Blockflöten zusammengesetzten „Panflöte“ ebenso einzigartig wie „Er gehört zu mir“ mithilfe eines „Tip-Toi-Stiftes“ aus dem „Tip-Toi-Stifte-Laden“ mit den dezent schwarzen Plastiktüten.
Ortskundig präsentierte sich Bauchredner Ette (Egbert Brede) mit seiner frechen Puppe Lilly. Nicht nur den Sitzungspräsidenten Ansgar Speer („Ansgar ist ganz gar“), den „Al Capone für Arme“, und den Elferrat („die sind ja echt“) hatte Lilly im Blick. Sie kannte alle. Dabei hatte sie nicht nur Heinz Grünebaum, Guido Pott, Michi Lührmann (mit Ansage: „du wirst jetzt verarscht“) oder Alfons Schwegmann („Zähne wie Sterne – die kommen nachts raus“) auf dem Kieker. Vor ihren Sprüchen sicher war niemand im Publikum. Wer sich bewegte, war fällig. Diese Interaktion sorgte für eine „Bombenstimmung“ im Saal, zu der in der Zugabe auch das Prinzenpaar der Blau-Weißen Garde Rulle, Maren und Dennis Boese, beitragen durfte.
Das lokale Geschehen brachten Schwickel und Schwager (Maik Hörnschemeyer und Ansgar Speer) auf die KKC-Bühne. Sie wunderten sich darüber, dass es Leute gebe, die das „Hugo-Pott-Gedächtnishaus“ (Philipp-Neri-Haus) erhalten wollten und erklärten, warum die Prinzessin alleine da sei. Die zwei erzählten auch aus ihrer eigenen Familiengeschichte. Nach dem Termin beim Standesamt sei er – politisch betrachtet – vom Inhaber der absoluten Mehrheit zum Juniorpartner geworden, so Speer. Aber seine Frau habe immerhin denselben Humor wie er. Frage der Tochter: Wie ist es, die beste Tochter der Welt zu haben. Antwort seiner Frau: Keine Ahnung – frag Oma.
Voll des Lobes für ihre Heimat Hollage waren die Sänger des „Trio fatal“. Thomas Torbecke, Christian und Jörg Riepe sangen und rappten über das „Dorf mit H“ und rissen die Gäste begeisternd mit. Sie ließen ihr Publikum wissen: „Scheißegal was Du hier verloren hast / hier geboren, zugezogen oder einfach Gast / Du bist einer im Holl´ger Land / hier ist man einfach tolerant.“ In „I love Holl’ge“ dichteten sie über die „Narrenzentrale hier im Saale“: „Solang in Holl‘ge der Zapfhahn noch läuft / solang der Lutz hier noch Schnäpse verkäuft / solang das Bier hier noch schmeckt / solang gehen wir nicht weg / Holl‘ge ist einfach perfekt!“
Für Stimmung im Saal sorgten nicht nur Redner und Sänger. Auch die KKC-Showtanzgruppen „United Eight“, „Dancing Queens“ und Tanz Teens Twenty Ten“ sowie Funkenmariechen Maja Torbecke brachten die Närrinnen und Narren in Schwung. Krönender Abschluss: das neu zusammengestellt Männerballett „Die Hupfdolls“, welches die Gäste mitnahm auf eine Zeitreise zurück in die 80er Jahre.
A. Th., Fotos: Dennis Flegel / Kolpingsfamilie Hollage
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