Name sorgt für Verwirrung Rotbuche als Baum des Jahres in Wallenhorst gepflanzt

Mit tatkräftiger Unterstützung von Bauhofmitarbeiter Peter Kruse pflanzen Ellen Akkermann, Bürgermeister Otto Steinkamp, Isabella Markfort und Guido Pott (von links) eine Rotbuche gegenüber der Wittekindhalle. Foto: André Thöle / Gemeinde Wallenhorst
Mit tatkräftiger Unterstützung von Bauhofmitarbeiter Peter Kruse pflanzen Ellen Akkermann, Bürgermeister Otto Steinkamp, Isabella Markfort und Guido Pott (von links) eine Rotbuche gegenüber der Wittekindhalle. Foto: André Thöle / Gemeinde Wallenhorst
Die Rotbuche (Fagus sylvatica) ist Baum des Jahres 2022 und steht als solcher nun gegenüber der Wittekindhalle im Wallenhorster Ortsteil Rulle. Gepflanzt von Bürgermeister Otto Steinkamp, Ellen Akkermann und Guido Pott seitens der Naturschutzstiftung des Landkreises Osnabrück sowie der Umweltbeauftragten Isabella Markfort. Den Titel „Baum des Jahres“ trägt die Rotbuche nach 1990 bereits zum zweiten Mal.

„Die Rotbuche ist nicht die Buche mit den dunkelroten Blättern, die häufig in Parks zu finden ist“, erläuterte Markfort. Diese sei die Blutbuche, eine Form der ursprünglichen Rotbuche. „Rotbuchen sind die grünblättrigen Buchen in unseren Wäldern.“ Ihr Name „sylvatica“ leite sich vom lateinischen Wort „silva“ ab, welches „Wald“ bedeute. So wundere es nicht, dass die Rotbuche der häufigste Laubbaum in deutschen Wäldern sei, erklärte die Umweltbeauftragte.

Auch als Hecke geeignet

Die Rotbuche könne bis zu 400 Jahre alt werden und dabei einen Stammdurchmesser von bis zu zwei Meter sowie eine Höhe von bis zu 40 Meter erreichen. Ausgewachsen sei sie häufig bereits mit 100 bis 150 Jahren. „Im Wald wächst sie eher hoch und schlank. Steht sie frei, wird ihre Krone schon in geringer Höhe sehr ausladend“, so Markfort. Obwohl sie ein beachtliches Alter mit einer beachtlichen Größe erreichen könne, eigne sich die Rotbuche gleichzeitig auch als Heckenpflanze, die regelmäßigen Schnitt vertrage. Dies zeige, wie widerstandsfähig und wandelbar sie sein könne.

Klimaveränderung problematisch

Die Änderung des Klimas stelle für die Art, die in Mitteleuropa heimisch sei, in den letzten Jahren ein immer größeres Problem dar, erläuterte Isabella Markfort. „Auch in Wallenhorst, vor allem auf den sandigen Böden in Hollage, mussten nach den Trockenjahren 2019 und 2020 viele Buchen gefällt werden, da sie durch zu wenig Wasser und zu starke Hitze oftmals massiv geschädigt waren. Daher muss ihr Standort inzwischen gut gewählt sein.“ Bei der Pflanzung des „Baum des Jahres“ in diesem Jahr sei darauf verzichtet worden, auf sandigen, schnell trocknenden Böden neue Buchen anzupflanzen, um sicherzustellen, dass sie lange Bestand haben. Daher werde in den Wäldern auf „Naturverjüngung“, also Selbstbegrünung gesetzt, bei dem sich die stärksten Bäume – teilweise auch junge Buchen – durchsetzen könnten.

Blätter und Früchte essbar

Einen kulinarischen Tipp hatte Markfort auch noch parat: „Die Blätter und Früchte der Rotbuche sind auch essbar. Ein paar junge Blätter im Frühjahr können einen Salat mit ihrer säuerlichen Note verfeinern.“ Im Herbst könnten ihre Früchte, die Bucheckern, bei einem Waldspaziergang als Snack geknabbert werden. Sie seien reich an Zink und Eisen. „Aber Vorsicht, nicht zu viele essen, denn Bucheckern enthalten auch den leicht giftigen Stoff Fagin, der in größeren Mengen Bauchschmerzen verursacht.“

Baum des Jahres

Den „Baum des Jahres“ – seit 1989 durch die „Dr. Silvius Wodarz Stiftung“ bestimmt – schenkt die Naturschutzstiftung des Landkreises Osnabrück jährlich den kreisangehörigen Gemeinden.

wa/pm, Foto: André Thöle / Gemeinde Wallenhorst

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