Die Liberalen kritisieren die enge Sicht der Lechtinger CDU auf den ÖPNV in Wallenhorst.
Im Artikel „CDU Lechtingen: ÖPNV muss bezahlbar sein“ bedauert die CDU, dass das wichtige Thema ÖPNV in den Hintergrund geraten sei. Die indirekte Kritik daran verwundert, schließlich waren und sind es ganz maßgeblich die Christdemokraten, die im Wahlkampf beinahe ausschließlich die Neue Mitte thematisieren. So erscheint leider auch die plötzliche Erinnerung an die Nahverkehrsverbindungen als wahltaktisches Manöver.
Wer zwischen Lechtingen und Osnabrück Bus fährt, der weiß, dass dort nicht wie im Artikel geschrieben die Buslinien 384 und 385 fahren, sondern die Linien (X)583/610, 584 und (X)585. Es scheint auch etwas übertrieben, eine Veränderung der Frequenz Richtung Osnabrück von 20 auf 30 Minuten als nicht hinnehmbar darzustellen. Für die meisten Nutzer dürfte das den gleichen Effekt haben wie eine geänderte Abfahrtszeit. Unter Umständen liegt eine bedarfsgerecht ermittelte neue Abfahrtszeit sogar günstiger.
Davon abgesehen ist die Forderung, die Gemeinde an den Stadttarif anzugliedern, für die Wallenhorster Bürgerinnen und Bürger sicher sinnvoll und unterstützenswert. Wenn aber parallel ein Mehrbedarf von 50% an nicht ausgelasteten Bussen auf den Linien durch Lechtingen erzwungen wird, sorgt das für zusätzliche Kosten. Die eigene Forderung nach einem für alle bezahlbaren ÖPNV wird so konterkariert, denn diese Kosten schlagen sich entweder in Zuschüssen oder in Fahrpreisen nieder.
Viel wichtiger ist zudem, dass im Jahr 2016 nicht mehr die Taktung auf einer einzelnen Busstrecke zur Wahlkampfforderung gemacht werden sollte. Aus Sicht der FDP ist insgesamt ein besseres Verkehrskonzept notwendig, in dem mehrere Verkehrsmittel sinnvoll vernetzt werden. Neben Bussen und Bahnen schließt es auch Fahrradstationen und Carsharing ein. Es ist nach Meinung der Freien Demokraten eine Aufgabe des neu gewählten Rates in der kommenden Legislaturperiode, ein solches Konzept zu entwickeln. Das gilt ganz besonders für Lechtingen unter Einschluss des kommenden Feldbahn-Bahnhofs. In diesem Rahmen kann man sich dann bedarfsgerecht Gedanken über die Taktung einzelner Buslinien machen.
M. St., Foto: FDP Wallenhorst