- Anzeige -
Politik

Fazit zur Wahl und Bürgerbefragung

Wallenhorst hat gewählt. Die CDW hat auf einen Schlag 18,1 Prozent (6 Sitze) bei der Gemeinderatswahl erreicht, CDU und Grüne enorm Stimmen verloren. Stärkste Partei ist die SPD mit künftig 11 Sitzen im Gemeinderat. Die „Neue Mitte Wallenhorst“ der HBB konnte nicht überzeugen.

Gewinner der Wallenhorster Wahl 2016 für Kreistag und Gemeinderat ist sicherlich die CDW („Christlich, Demokratisch für Wallenhorst“). Für den Kreistag erhielt die CDW in den Wallenhorster Wahlbezirken 12,2 Prozent. Durch diesen Erfolg erhält die Gruppe sogar ein Mandat im Kreistag. Bei der Gemeinderatswahl kommt die CDW auf 18,1 Prozent und sechs Sitze.

Anzeige

Die CDU hat im Wahlkampf fast ausschließlich auf die Ablehnung des Projekts „Neue Mitte Wallenhorst“ gesetzt. Kritiker werfen den Wallenhorster Christdemokraten vor, dass die Entscheidung noch der alte Rat trifft, so dass das Thema im Wahlkampf eher widersprüchlich gewesen sei. Für den Kreistag erhielt die CDU in den Wallenhorster Wahlbezirken nur noch 31,7 Prozent, ein Minus von 13 Prozent zur letzten Wahl in 2011. Bei der Gemeinderatswahl verliert die CDU 14,1 Prozent und kommt noch auf 28,7 Prozent mit zehn Sitzen.

Auch die Grünen musste viele Stimmen einbüßen. Sie verloren bei der Gemeinderatswahl 6,5 Prozent auf nur noch 6,3 Prozent. Kritiker bemängeln, dass die Grünen wenig auf Themen jüngerer Menschen eingegangen sind und zudem kaum Präsenz, zum Beispiel im Internet gezeigt haben. Hier fehlt den Wallenhorster Grünen wohl der junge Nachwuchs.

SPD und Wählergemeinschaft konnten die Stimmen grob halten. Die FDP ist erstmals seit der letzten Wahl wieder im Rat vertreten. Die Linken konnten leicht zulegen. Die Piraten haben den Einzug in den Gemeinderat knapp verpasst.

Die Ergebnisse der Gemeinderatswahl im Einzelnen: CDU 28,68%, SPD 30,99%, GRÜNE 6,30%, FDP 3,53%, WWG 8,59%, DIE LINKE. 2,71%, CDW/W 18,11% und die PIRATEN 1,10%. Die SPD erreicht daher elf Sitze, die CDU zehn, CDW sechs, Wählergemeinschaft drei, Grüne zwei und Linke wie auch FDP je einen Sitz. Es bleibt spannend, wer künftig mit wem kooperiert.

Ein eindeutiges Ergebnis haben die Wallenhorster bei der Frage „Neue Mitte Wallenhorst – ja oder nein?“ gegeben. Mit 56,7 Prozent hat sich eine klare Mehrheit gegen das Projekt der HBB (Hanseatische Betreuungs- und Beteiligungsgesellschaft mbH) ausgesprochen. Das Vorhaben wurde scheinbar von Anfang an vom Projektentwickler  etwas unterschätzt: Wenig Werbung, Informationen und eingeschränkte Pressearbeit im Vorfeld haben nicht gerade einen besonders positiven Eindruck bei einigen Wallenhorstern vermittelt. Hinzu kam die deutliche Positionierung vieler Wallenhorster Geschäfte sowie der CDU und Linken, die sich klar gegen das HBB-Vorhaben ausgesprochen haben. Der HBB bleibt daher nur zu empfehlen, sich künftig im Bereich Presse und Marketing stärker aufzustellen, um ähnliche Projekte realisieren zu können. Einige Wallenhorster hätten sich deutlich mehr Einsatz von der HBB für das Projekt gewünscht.

Spannend ist, was nun aus der grünen Wiese wird. Rewe-Pressesprecher Thomas Bonrath stellte vor der Wahl gegenüber Wallenhorster.de klar, dass die Rewe Group bei einem Scheitern des Projekts „Neue Mitte“ Wallenhorst verlassen wird. Es wird kein anderer Standort in der Gemeinde gesucht und auch nicht am bisherigen Standort festgehalten. Der dm-Gebietsverantwortliche Julius Steegmüller äußerte hingegen gegenüber Wallenhorster.de: „Wir würden gerne dem Wunsch nach einem Drogeriemarkt in Wallenhorst nachkommen.“ Benötigt wird jedoch eine geeignete Stelle. „Wir benötigen einen Standort in Fachmarktlage mit direktem Anschluss an einen Lebensmittelvollsortimenter oder Discounter mit einer ebenerdigen Verkaufsfläche, einer guten Verkehrsanbindung sowie ausreichenden Parkmöglichkeiten. Die Verkaufsfläche sollte dafür mindestens 600 Quadratmeter betragen, die Nebenfläche sollte etwa 150 Quadratmeter groß sein“, so Steegmüller. Zu hoffen bleibt, dass es schnell einen neuen Nachmieter für den Rewe-Markt gibt.

Positiv ist sicherlich die recht hohe Wahlbeteiligung von immerhin 63,5 Prozent (12.355 Wähler von 19.459 Wahlberechtigten). Die Auswertung aller drei Stimmzettel war sehr (zeit-)aufwändig. Die letzten Ergebnisse konnten erst nach Mitternacht übermittelt werden. An dieser Stelle sei allen (ehrenamtlichen) Wahlhelfern ein herzlicher Dank ausgesprochen. Es bleibt zu hoffen, dass die Gemeinde Wallenhorst sich bei diesen auch ausreichend erkenntlich zeigt, da die Auswertung diesmal für viele Wahlhelfer eine wahre (zeitliche) Zumutung war.

F. Ro., Foto: Wallenhorster.de

- Anzeige -
Published by
Wallenhorster

Diese Seite verwendet Cookies.

Mehr Infos hier