Der 30-jährige Wallenhorster spricht von Biergeselligkeit, wenn er seine Idee für Gastronomie im Ort mit einem Wort beschreibt. Sein Ziel ist es, die Post wieder zu dem zu machen, was sie war: ein Treffpunkt in der Gemeinde. Eine Kostprobe gibt es ab dem 15. November. Immer freitags, ab 18 Uhr, öffnet Karl seine Scheunentore.
Alles ist vorbereitet. Die ersten Weihnachtsfeiern sind schon gebucht. Die neue Instagram-Seite @karlsscheune hat am ersten Wochenende mehr als 650 Follower gesammelt. Per E-Mail an info@gasthofzurpost.de trudeln die ersten Anfragen für 50ste Geburtstage ein und während der neue Pächter noch dabei war, Lampen aufzuhängen klopfte schon jemand ans Fenster, um seine Silberhochzeit für den Sommer zu reservieren. „Die Leute haben Bock auf Karls Scheune und sie sollen auch Bock drauf bekommen, in die Post zu gehen“, so Schmidt, der es kaum erwarten kann, Mitte November erstmals für alle zu öffnen.
Den Wallenhorstern ist er wahrscheinlich besser als Fußballer bei Blau Weiß Hollage bekannt ist, als dass er der Gastronomie, wie er selbst sagt, seit fast sechs Jahren verfallen ist. Im Heidekrug in Bersenbrück hat er als Kellner Erfahrungen gesammelt, heute unterstützt er längst bei Planung, Personalthemen und Hotelbuchungen. Die Idee, seinen eigenen Gaststätte zu betreiben, ist dabei kontinuierlich gewachsen. Als sich dann die Chance ergeben hat, die Post zu übernehmen, wusste er direkt: Das ist es! Zumal sich seine Idee mit dem deckt, was der Besitzers der Immobilie wollte: dass die Post als traditionelle Gaststätte im Wallenhorster Zentrum weitergeführt wird. Die Gespräche verliefen entsprechend harmonisch und beide Seiten sind unter anderem auch schnell übereingekommen, dass die Scheune als Raum für Feiern und Beerdigungen wieder eröffnet werden sollte. Weil genau so etwas in Wallenhorst fehlt. „Man hat schnell gemerkt, dass da einer kommt, der das richtige Gespür und Ideen mitbringt, um die Post wiederzubeleben“, so Norbert Hörnschemeyer, der aus alter Verbundenheit die Suche nach einem Pächter vor Ort begleitet hat.
Schmidt bedankt sich ausdrücklich für das Vertrauen der Beteiligten und speziell die Unterstützung von Norbert Hörnschemeyer und seiner Frau Giesela: „Man merkt, dass alle immer noch an ihrer Post hängen und ihre Erfahrung gerne weitergegen, das hilft enorm.“ Ebenso wie die Unterstützung, die er von Familie und Freunden bei den nötigen Renovierungsarbeiten erfährt. Denn einfach nur weitermachen, kommt für ihn nicht in Frage. Es hat sich einiges getan. Auch die Arbeiten am Hauptgebäude nehmen langsam Fahrt auf, wobei die Wünsche des neuen Pächters bereits berücksichtigt werden. So sollen unter anderem zehn Fremdenzimmer entstehen. Auf der eher klein gehaltenen Karte im Gasthof zur Post soll gute deutsche Küche dominieren mit Schnitzel und Bratkartoffeln, Burgern, Salaten, der klassischen Gulaschsuppe und saisonalen Spezialitäten. Direkt an der Theke darf es neben dem „Bier beim Wirt“ auch mal die klassische Frikadelle oder ein Leberkäs-Brötchen sein, dazu ein Helles oder Pils vom Fass. „Wir wollen nichts Abgedrehtes, aber lecker, wie bei Oma“, so Schmidt, der es eben traditionell und gemütlich mag.
F. Ro. mit M. Sch./pm, Foto: Max Schmidt
This post was last modified on 7. November 2024 13:09
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