Eine Straßenbahn für Wallenhorst? Warum nicht! Experten arbeiten derzeit intensiv an einer Machbarkeitsstudie für die rund 24.000 Einwohner große Gemeinde im Landkreis Osnabrück. Ihr Arbeitstitel: „BürgerBahn Wallenhorst“.
Initiativen zur Revolution im ÖPNV gibt es an vielen Orten. Erst kürzlich teilte der Landkreis Osnabrück mit, er führe gemeinsam mit den Kommunen eine umfassende Untersuchung zu den Mobilitätsbedarfen der Bürgerinnen und Bürger durch – „die größte, die es bisher gegeben hat“ (wir berichteten). Auch in der Stadt Osnabrück engagieren sich verschiedenen Gruppierungen seit Jahren für eine Stadtbahn. Die aufstrebende Gemeinde Wallenhorst bemüht sich ebenfalls um einen attraktiven ÖPNV. Die Besonderheit in Wallenhorst: Alle vier Ortsteile sollten mit ihren Subortsteilen und Industriegebieten an die Friedensstadt Osnabrück verkehrsgünstig angeschlossen werden. Bislang gibt es Dieselbusse der VOS Wallenhorst und den BürgerBus Wallenhorst-Wersen, die gemeinsam mehr oder weniger häufig durch den Ort düsen. Besonders engagiert zeigt sich der ehrenamtliche BürgerBus-Verein als sinnvolle Ergänzung zur bestehenden Linienführung.
Doch um Wallenhorst langfristig attraktiv und fit für einen zukunftsweisenden ÖPNV zu machen, bedarf es einem weiteren Ausbau der Verkehrsinfrastruktur. Hier setzten die Planer der BauDaBiDu Planungsgesellschaft mbH an und arbeiten intensiv an einer Machbarkeitsstudie für eine Tram durch Wallenhorst. Es gibt verschiedene Lösungsansätze, wie ein Sprecher der BauDaBiDu berichtet: „Eine Stadtbahn mit oder ohne Schiene sowie mit oder ohne Oberleitung. Favorisiert wird derzeit ein chinesisches Modell vom Typ WA2030, welches voll elektrisch betrieben durch Hochleistungsakkus auch ohne Schienen fahren kann.“ Es besteht aus zwei beziehungsweise drei Gelenken und bietet Platz für etwa 140 bis 170 Personen pro Bahn. Aufgeladen wird, wie bei den Elektrobussen der Stadtwerke Osnabrück, an den Endstationen. Außerdem besteht das Dach aus vielen Solarzellen. Schienen werden bei diesem Modell nicht benötigt, da die Bahn auf Rädern fährt. Derzeit noch mit einem Fahrer. Zu einem späteren Zeitpunkt eventuell auch autonom.
Wird es also in einigen Jahren eine schnelle, umweltfreundliche und attraktive Verbindung zwischen den einzelnen Ortsteilen im 10-Minuten-Takt bis nach Osnabrück geben? Welche Linienführung bekommt die Wallenhorster Stadtbahn? Und wer wird der Betreiber der Bahn?
Zum konkreten Stand der aktuellen Planung und zum weiteren Prozedere hält man sich derweil bedeckt. Es bleibt daher abzuwarten, ob und wann die „BürgerBahn Wallenhorst“ über die Hollager Straße und Große Straße Richtung Osnabrück klimafreundlich und attraktiv ihre Runden dreht. Fördergelder der EU würden in mehreren Millionen Euro zur Verfügung stehen, so der Sprecher der BauDaBiDu Planungsgesellschaft mbH am heutigen 1. April gegenüber unserer Redaktion.
Update: Vielen Dank liebe Leserinnen und Leser! Dieser Artikel war natürlich ein Aprilscherz von unserer Redaktion. Wir freuen uns über die vielen Reaktionen und Kommentare hierzu. Eine eigenständige Straßenbahn wird nicht in Wallenhorst eingeführt und es gibt auch keine Machbarkeitsstudie für Wallenhorst. Gleichwohl beinhaltet unser Artikel doch erstaunlich viele Fakten und Wahrheiten. Tatsächlich wird derzeit die größte Untersuchung zum Mobilitätsbedarf im Landkreis Osnabrück und den Kommunen durchgeführt, die es je gegeben hat. Es engagieren sich zudem tatsächlich mehrere Initiativen und auch die Politik, um eine Stadtbahn für Osnabrück, ggf. mit Anbindung nach Wallenhorst zu realisieren. Eine Machbarkeitsstudie für die Osnabrücker Stadtbahn wurde inzwischen tatsächlich in Auftrag gegeben. Bis Ende 2022 soll die Studie vorliegen.
Bi. La./1.april, Symbolfoto: Islandworks / Pixabay