Ein Kommentar zum Artikel „Thomas-Morus-Schule verfügt über einen Defibrillator“ und die mangelhafte Situation der „automatisierten externen Defibrillatoren“ (AED) innerhalb der Gemeinde Wallenhorst, die eigentlich viele Leben retten könnten – wenn man denn wollte.
Richtig klasse ist, was die Thomas-Morus-Schule in Osnabrück-Haste in Kooperation mit dem Malteser Hilfsdienst auf die Beine gestellt hat. Die Oberschule besuchen auch viele Schüler aus Wallenhorst. Der dortige Schulsanitätsdienst wurde nun ausgebildet, einen automatisierten externen Defibrillator, kurz AED, problemlos bedienen zu können. Genau das ist auch das Besondere an diesen kleinen lebensrettenden Geräten: Sie lassen sich kinderleicht bedienen.
Selbst ohne Ausbildung ist es Laien damit möglich, im Notfall mit einem derartigen Defi Leben zu retten. Der Einsatz des Geräts durch Laien im Rahmen der Ersten Hilfe ist rechtlich unbedenklich. In einem rechtfertigenden Notstand (§ 34 StGB) darf ein AED auch von nicht eingewiesenem Personal am Patienten angewendet werden.
Nach unseren Informationen befindet sich innerhalb der Gemeinde Wallenhorst in öffentlichen Gebäuden lediglich im Rathaus ein automatischer Defibrillator. Dieser hängt auch nur aufgrund einer damaligen PR-Gerätespende durch den Energieversorger RWE unter Bürgermeister Ulrich Belde an entsprechender Stelle. Der mangelhafte Zustand in Wallenhorst wurde zuletzt beim Bürgerforum in Hollage im April diesen Jahres öffentlich durch Bürger bemängelt. Bürgermeister Otto Steinkamp äußerte auf der Veranstaltung, dass die Gemeinde gesetzlich nicht dazu verpflichtet sei, etwa Schulen, Sporthallen und Sportplätze mit Defibrillatoren auszustatten.
Es mag richtig sein, dass es bislang noch keine gesetzlichen Verpflichtungen hierzu gibt. Die Thomas-Morus-Schule geht hiermit jedoch einen sehr positiven Weg und weist auch vor dem Schulgelände auf das öffentlich zugängliche AED-Gerät hin. In direkter Nachbarschaft der Gemeinde Wallenhorst sieht es übrigens völlig anders aus: In den Lotter Ortsteilen Halen und Wersen sowie in Westerkappeln sind zahlreiche öffentlich zugängliche Defibrillatoren im Defikataster verzeichnet. Diese sind in Kindergärten, Schulen, Sporthallen, Banken und Sparkassen, in der Gemeindebücherei und Freibädern mehr als zahlreich zu finden.
Wenn schon in Verwaltung und Politik bisher aufgrund der Anschaffungskosten noch keine Notwendigkeit hierfür gesehen wird, vielleicht lassen sich Wallenhorster Geschäftsleute, die Wallenhorster Hanse, Wir für Wallenhorst e.V. etc. zu einem verantwortungsbewussten und vorbildhaften Umdenken durch Finanzierung bewegen?
F. Ro., Foto: Pixabay / yourschantz