Mit einem Bildervortrag über eine der bedeutendsten Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts ist Klaus Kirmis am Donnerstag, 22. November um 19.30 Uhr, im Ruller Haus zu Gast. Der Osnabrücker Reisejournalist und Kunstkenner zeichnet das grandiose Werk und die verschlungenen Lebenswege Marc Chagalls nach und wird von Gennady Potaschnik am Saxofon begleitet.
„Ich und das Dorf“, „“Die Kuh auf dem Dach“ oder „Die Kreuzigung“: Die Werke des französischen Malers werden weltweit quasi inflationär als Reproduktionen auf Karten und Postkarten vertrieben. Sein Malstil setzt sich zusammen aus jüdischer Mystik, russischer Volkskunst und Expressionismus, seine Bildsprache ist oftmals phantastisch und weist surrealistische Bezüge auf. Daneben gestaltete Chagall auch Gebäude und entwarf beeindruckende Glaskunstwerke.
Dramatisch-tragisch gestalteten sich die Lebensumstände des jüdischen Künstlers: Geboren in Weißrussland, studierte er Kunst in St. Petersburg, um sich vor dem Ersten Weltkrieg in der Pariser Avantgarde zu entfalten. Die Zeit des nationalsozialistischen Terrors überlebte er im Exil in den USA. Nach dem Zweiten Weltkrieg schuf er besonders in Südfrankreich bis in sein hohes biblisches Alter von 97 Jahren ein vielfältiges künstlerisches Werk, inspiriert von antiken, christlichen und jüdischen Vorstellungen.
Der Eintritt kostet 10 Euro (mit Wallenhorster Kulturcard und für Studierende 50 Prozent, Schüler sind frei). Eine Anmeldung unter Tel. 05407 8137750 (AB) oder info@rullerhaus.de wird empfohlen. Die Karten liegen bis eine halbe Stunde vor Beginn an der Abendkasse zur Abholung bereit.
C. Hal., Foto: Thomas Remme