Die meisten Menschen bringen ihre ausgetrunkenen Flaschen zurück in den Getränkehandel oder Supermarkt. Nicht so Andreas „Endie“ Lubert, Frank Wegner, Jan „Fritze“ Lubert und David „Möhre“ Möhring. Die vier Berliner schleppen ihr Leergut kistenweise von Konzertsaal zu Konzertsaal – quer durch die Republik. So auch am Freitag, 20. September, in Wallenhorst. Hier präsentierten sie auf Einladung der Gemeinde ihr aktuelles Programm „Flaschmob“.
GlasBlasSing begrüßten rund 170 Gäste – „die kulturelle Speerspitze von Wallenhorst und Umgebung“ – in der stimmungsvoll illuminierten Gymnastikhalle an der Fröbelstraße und erklärten musikalisch, was nun folgen sollte: „Es ist alles – nur nicht das, was ihr erwartet.“ Und so spielten sie auf Plopp-Flaschen, Wasserspender-Jazz-Bass, Saiten-Flaschen-Gitarre, Flachmanninoff (eine Art Xylophon aus Jägermeisterflaschen) und Flaschen-Schlagzeug sowohl eigene Songs als auch Coverversionen bekannter Hits und Klassiker. Von „Da Da Da“ („ein gutes Einstiegslied für alle, die selbst eine Flaschenmusikband gründen wollen“), über „Halleluja“ und „Rondo Alla Turca“ bis „Personal Jesus“ und „Happy“ boten die Berufsmusiker ein breit gefächertes Repertoire mit viel Spaß und guter Laune. Selbstverständlich alles live: „Bei uns kommt nichts aus der Konserve. Keine Macht den Dosen!“, so die Flaschenmusikexperten.
Viel gelacht
Der Funke sprang über. Fasziniert von dem, was man aus leeren Flaschen rausholen kann, zeigte sich dementsprechend auch das Publikum, das sich in der Pause „selbst mit Instrumenten versorgen“ konnte, um die Lieder nachzuspielen. „Ich finde es grandios“, meinte Esther Richter aus Wallenhorst. Besonders gefallen habe ihr die Tetris-Melodie. Birgit Ostwaldt aus Georgsmarienhütte resümierte bereits zur Pause: „Es ist sehr, sehr kurzweilig. Wir haben schon viel gelacht.“
Gut sortierte Instrumentenläden
Die Idee zur Flaschenmusik sei – natürlich – aus einer Bierlaune heraus entstanden, erklärten GlasBlasSing. Angefangen hätten sie dann als Straßenmusiker mit „einer Kiste, in die genau zwei Lieder reingepasst“ hätten. Jetzt stehen sie auf größeren Bühnen und spielen etwa 100 Konzerte im Jahr mit ihren Gute-Laune-Liedern. Die passenden Instrumente dafür zu finden, sei kein Problem. „Es gibt sehr gut sortierte Instrumentenläden“. An Leergutcontainern gäbe es ebenfalls gute Angebote. Manchmal bekämen sie auch besondere Flaschen von ihren Fans geschenkt. „Dass wir die Instrumente selbst austrinken, gehört übrigens zur Berufsehre“.
TV-Beitrag im NDR
Begleitet wurde das Wallenhorster Konzert von einem Fernsehteam des NDR. Der Beitrag kann in der NDR-Mediathek abgerufen werden: Sendung „DAS!“ von Samstag (21. September), Beginn bei 34:40 Minuten.
wa/pm, Fotos: Gemeinde Wallenhorst / Thomas Remme