Am Dienstagabend gastierte die Big Band der Bundeswehr in der ausverkauften Wittekindhalle in Rulle. Dass das Orchester für sein erstes Konzert in 2019 in die Gemeinde gekommen war, ist ein Verdienst der Big Band der Angelaschule Osnabrück.
Die jungen Musiker waren es nämlich, die im vergangenen Jahr einen Musikwettbewerb gewannen und sich als ersten Preis ein gemeinsames Konzert mit der Big Band der Bundeswehr erspielt hatten.
Mit einem Tourbus und zwei Lastwagen waren sie angereist, die Profimusiker, die eine von nur noch vier professionellen Big Bands in Deutschland bilden. Im Jahr 1971 vom damaligen Bundesverteidigungsminister Helmut Schmidt ins Leben gerufen, genießt die Big Band der Bundeswehr mittlerweile Weltruhm und kann in Deutschland neben den Big Bands von NDR, WDR und HR bestehen.
Den hervorragend in Szene gesetzten Konzertabend mit 900 Zuschauern, unter denen sich auch Wallenhorsts Bürgermeister Otto Steinkamp befand, eröffnete zunächst die Big Band der Osnabrücker Angelaschule. Die jungen Musiker spielten tadellos und wurden durch ihren Musiklehrer und Bandleader Ekkehard Sauer mit Drive angeleitet. Ob nun Michael Jackson oder der Song „Dream of the Return“ – die Big Band der Angelaschule wusste in jeder ihrer Nummern zu begeistern. „Für uns ist es ein Traum, auf so einer Bühne im Set der Big Band der Bundeswehr zu spielen“, waren sich die Schüler einig, die die eingenommenen Eintrittsgelder ihrem Peru-Projekt spenden werden.
Nachdem schließlich die Bundeswehrmusiker und ihr Bandleader Timor Oliver Chadik die Bühne betreten hatten, heizten diese dem Publikum ordentlich ein mit Klassikern der Swingmusik, aber auch mit bekannten, im Big-Band-Sound arrangierten Pop- und Rocknummern wie „Purple Rain“ von Prince oder „I will always love you“ von Whitney Houston. Doch die Hits von Big-Band-Ikonen wie Bert Kaempfert und Burt Bacharach fehlten ebenso wenig im Repertoire wie vier Songs von Roger Cicero, und mit der „Ode to Joy“ wurde sogar ein ganz neuer Titel erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.
Ein Höhepunkt war sicherlich die mit starkem Applaus bedachte Neuinterpretation von „Durch den Monsun“. Aber auch mehrere Songs aus dem Film „Bodyguard“, bei denen ein Trompeter in weißer Paradeuniform inmitten der Zuschauer sein Solo spielte, stießen beim Publikum auf hörbar großes Interesse. Zur Verstärkung hatte die Big Band der Bundeswehr gleich drei Gastsänger mitgebracht, die allesamt eine Wucht waren. Jemma Endersby, Susan Albers und Marco Paulo Matias sangen mit Leidenschaft und Hingabe und konnten den Originalinterpreten der jeweiligen Songs definitiv das Wasser reichen.
Gastbeitrag und Fotos von Dominik Lapp, kulturfeder.de