Sommergäste am Rathaus Junge Mauersegler in Wallenhorst beringt

Junger Mauersegler mit noch nicht voll ausgebildetem Federkleid. Foto: Gemeinde Wallenhorst
Junger Mauersegler mit noch nicht voll ausgebildetem Federkleid. Foto: Gemeinde Wallenhorst
Sie kreisen von Mai bis August um den Kirchturm von St. Alexander und jagen im Wallenhorster Luftraum nach Insekten – die Mauersegler, die unter dem Dach des Rathauses nisten und ihren Nachwuchs aufziehen. 18 Jungtiere zählten Diplom-Biologe Axel Degen und Wallenhorsts Umweltbeauftragte Isabella Markfort in diesem Jahr.

Wie im vergangenen Jahr gibt es auch in diesem Sommer zwei Termine zum Beringen. Am Mittwoch (10. Juli) konnten 16 Jungtiere beringt werden. „In Kasten Nr. 6 waren die Tiere noch zu klein, um sie mit Ringen der Vogelwarte Helgoland zur individuellen Wiedererkennung zu versehen“, erklärt Wallenhorsts Umweltbeauftragte Isabella Markfort. „In circa zwei Wochen sollten sie groß genug sein, dann holen wir die Beringung nach“, ergänzt sie. Insgesamt sieben erwachsene Tiere konnten ebenfalls während der Fütterung der Jungtiere den Kästen entnommen werden. Fünf von ihnen waren unberingt und wurden wie die Jungtiere mit einer individuellen Nummer versehen. Zwei der Altvögel waren bereits beringt.

Die Nistkästen hängen seit 2005 unter dem Dach des Wallenhorster Rathauses. 2010 nutzten die ersten Mauersegler sie zur Brut. Wie die Wiederfänge in diesem Jahr beweisen, kommen inzwischen Jungvögel, die am Rathaus ausgebrütet wurden, als Altvögel zurück, um ihrerseits hier Junge groß zu ziehen. Seit 2011 werden die Tiere jährlich beringt, um ihre Brutplatztreue und das Ansiedlungsverhalten besser zu verstehen. In diesem Jahr waren, wie 2023, erneut neun Kästen besetzt. Die neuen Kästen, die im Frühjahr dieses Jahres aufgehängt wurden, waren noch nicht besetzt.

Isabella Markfort und Axel Degen beim Beringen eines jungen Mauerseglers. Foto: Gemeinde Wallenhorst
Isabella Markfort und Axel Degen beim Beringen eines jungen Mauerseglers. Foto: Gemeinde Wallenhorst

Nistkästen als Alternative zu Hohlräumen

Mauersegler kommen erst Ende April bis Anfang Mai aus dem afrikanischen Winterquartier zu uns und bleiben nur gut drei Monate zur Aufzucht ihrer Jungen. Anfang August fliegen sie schon wieder Richtung Süden. Mauersegler sind überaus angepasst an das Leben in der Luft und verbringen, außer in der Brutzeit, den Großteil ihres Lebens dort. Sie schlafen sogar im Fliegen. In großer Höhe jagen sie mit weit geöffnetem Schnabel Insekten. Leider werden Nistmöglichkeiten für Mauersegler, die ursprünglich Felsbrüter waren, immer seltener. Heutzutage brüten sie in der Regel in Hohlräumen an mehrgeschossigen Gebäuden. Diese Hohlräume werden bei Sanierungen oft entfernt. Eine Alternative sind Nistkästen. Diese sollten in mehr als fünf Meter Höhe mit freiem Anflug an höheren Gebäuden hängen, wie beispielsweise am Rathaus.

wa/pm, Foto: Gemeinde Wallenhorst

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