Alle reden von der Verkehrswende, doch der Bus kommt nicht. Dies ist in Wallenhorst seit mehr als einem Jahr oftmals traurige Realität. Das ÖPNV-Angebot von, nach und in Wallenhorst befindet sich mittlerweile im Dauerkrisenmodus und die Bürgerinnen und Bürger, die auf den einen funktionierenden ÖPNV angewiesen sind oder sich mit Blick auf den Klimaschutz und das Deutschlandticket bewusst für Bus und Bahn entschieden haben, werden im Regen stehen gelassen. Eines ist klar: Die Wiederherstellung eines verlässlichen Busangebotes muss politische Priorität haben. Eine Pressemitteilung der SPD.
Doch handelt der Landkreis Osnabrück als zuständiger Aufgabenträger und die dortige Kreistagsmehrheit aus CDU, Grüne, FDP und CDW auch entsprechend? Während die Wallenhorster Kreistagsabgeordneten von Grünen, FDP und CDW in der letzten Ausgabe des Bürger-Echos davon sprechen, dass die ÖPNV-Notlage sachlich und konstruktiv angegangen werde, befürchtet die Wallenhorster CDU – laut einer Pressemitteilung – „chaotische Verhältnisse bis Ende des Jahres“. Selbst zwischen den die Kreistagsmehrheit tragenden Parteien, scheint man sich über die Bewertung der aktuellen Situation uneins zu sein. Dabei muss doch parteiübergreifender Konsens sein, dass die derzeitige Situation nicht nur sachlich und konstruktiv angegangen wird, sondern vor allem auch wirksam!
Der Kreistag hat in seiner letzten Sitzung im Juni diesen Jahres 750.000 Euro zur Verfügung gestellt, um die Liquidität der an der VOS Wallenhorst beteiligten Busunternehmen und damit die Weiterführung des ÖPNV und der Schülerverkehre im Verkehrsgebiet sicherzustellen. Dieser vorübergehende Ausgleich der Unterfinanzierung ist richtig und findet auch die Zustimmung der SPD, ändert jedoch nichts daran, dass sich der ÖPNV in Wallenhorst weiterhin von Notfahrplan zu Notfahrplan hangelt und selbst diese von kurzfristigen Fahrtausfällen betroffen sind.
Mit dem seit Ende der Sommerferien gültigen dritten Notfahrplan hat sich beispielsweise das Angebot im Schülerverkehr nochmals verschlechtert. Neben der Liquiditätshilfe in Höhe von 750.000 Euro, bedarf es also einer klaren Entscheidung des Kreises hinsichtlich der Neuaufstellung des Wallenhorster ÖPNV. Daher hat die SPD-Kreistagsfraktion zur letzten Sitzung des Kreistages beantragt, die landkreiseigene VLO Bus GmbH zu beauftragen, in die VOS Wallenhorst einzutreten, die Konzession weiterzuführen und den ÖPNV sowie die Schülertransporte sicherzustellen. Dieses Vorgehen wäre der richtige Weg gewesen, um den Wallenhorster ÖPNV langfristig zu stabilisieren und kurzfristig die Leistungsfähigkeit des Busangebotes zu erhöhen. Leider hat sich die Kreistagsmehrheit aus CDU, Grünen, FDP und CDW gegen diese Option entschieden. Stattdessen geht man den Weg einer kurzfristigen Notmaßnahme und einer anschließenden Notvergabe, die eine Neuausschreibung der Verkehre nach sich zieht.
Damit wurde eine große Chance für die nachhaltige Stabilisierung des ÖPNV in unserer Gemeinde vertan.
Ich rufe die Kreistagsmehrheit dazu auf, die Verlässlichkeit des Wallenhorster-ÖPNV in den Mittelpunkt ihres Handels zu stellen und ihrer Verantwortung gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern sowie den Schülerinnen und Schülern nachzukommen. Eine weitere Aneinanderreihung von Notfahrplänen und zahlreichen kurzfristigen Fahrtausfällen darf es nicht geben!
Guido Pott, MdL
Kreistagsabgeordneter für Wallenhorst
Stellv. Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion
Foto: M. König