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Grundschule Lechtingen unter der Klimalupe

An den Wallenhorster Schulen und Kindergärten starten energetische Gebäudebegehungen, wie jüngst an der Grundschule Lechtingen. Ziel ist, das Klima zu schützen, sich umweltfreundlich zu verhalten und Energiekosten einzusparen.

Auf spielerische Weise soll dabei das Energiebewusstsein und das umweltverträgliche Handeln der Kinder, Lehrer sowie Erzieher gefördert werden. Neben verschiedenen Aktionstagen in den Schulen und Kindergärten ist auch die Begutachtung der Gebäude Gegenstand des Projektes. Dazu fand jüngst in der Grundschule Lechtingen eine Begehung zur Aufdeckung von Schwachstellen bezüglich des Nutzerverhaltens und des Gebäudebetriebs statt. Hubert Grobecker vom Bielefelder Energiebüro e&u zeigte der Energiebeauftragten der Grundschule Sarah Gaubitz sowie Hausmeister Michael Fähmel Potenziale zum Energieeinsparen sowie Möglichkeiten bei der Umsetzung von Maßnahmen auf. Begleitet wurden sie von Wallenhorsts Klimaschutzmanager Stefan Sprenger.

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Gutes Raumklima

20,5 Grad zeigt das Thermometer im Lehrerzimmer an. „Ein optimaler Wert“, lobt Grobecker. Gleiches gilt für die Luftfeuchtigkeit, die bei 43 Prozent liegt. Diese soll für ein gesundes Raumklima zwischen 40 und 60 Prozent liegen. Liegt sie deutlich niedriger, sind oftmals Kopfschmerzen, trockene Haut oder juckende Augen eine mögliche Folge. Bei zu hoher Luftfeuchtigkeit besteht die Gefahr von Schimmelbildung.

Optimierungspotential

Neben dem sichtbaren Nutzerverhalten wurden auch viele weitere Details abgefragt und nach Optimierungsmöglichkeiten gesucht. Vor einigen Wochen fanden bereits Langzeitmessungen in zwei Klassenräumen statt. Anhand von Temperatur- und Feuchtigkeitskurven, die in dieser Zeit aufgezeichnet wurden, bespricht Grobecker nun mit Gaubitz und Fähmel die Ergebnisse. Die Nachtabsenkung ist ebenfalls wie die Absenkung am Wochenende deutlich erkennbar. Die Heizungsanlage ist diesbezüglich also richtig programmiert. Aber auch hier erkennt der Energiefachmann Potenzial zur Einsparung: Die Temperaturkurve geht am Wochenende zu weit runter. Das bedeutet, dass das Gebäude zu stark auskühlt. Und auch tagsüber ist ein deutlicher Wärmeverlust erkennbar. Ein Fenster scheint während eines kalten Tages sehr lange geöffnet gewesen zu sein.

Vor dem Lüften: Fensterbänke aufräumen

Während des Rundgangs durch die Klassenzimmer misst Grobecker neben der Temperatur und der Feuchte auch die CO2-Konzentration. Eine hohe CO2-Konzentration hat ein rascheres Ermüden und sinkende Konzentrationsfähigkeit zur Folge, weshalb regelmäßiges Lüften umso wichtiger ist. Der empfohlene Grenzwert für Raumluft liegt bei 1.000 ppm. Grobecker misst in den Klassenräumen Werte zwischen 1.325 und 2.061 ppm, also deutlich über dem empfohlenen Wert. Hier besteht dringender Lüftungsbedarf, optimalerweise durch kurzes Stoß- oder Querlüften. „Die Fenster können wir leider nicht ganz öffnen, da diese verschlossen sind und wir keinen Schlüssel haben“, so Gaubitz. Nach einer kurzen Kontrolle stellt sich dies aber als nicht ganz richtig heraus. Das äußerste Fenster lässt sich doch ganz öffnen, nur ist die Fensterbank komplett zugestellt. „Das ist ein typisches Phänomen in Klassenräumen und Lehrerzimmern. Die Fensterbänke sind oftmals so vollgeräumt, dass deshalb nicht richtig gelüftet werden kann“, berichtet Grobecker. Gaubitz will sich dieses Problems nun annehmen. Unterstützung will sie sich dabei von sogenannten CO2-Ampeln holen. Diese zeigen je nach Raumluftqualität ein grünes, gelbes oder rotes Licht an und können über das Klimaschutzprojekt gefördert werden.

Ordnungsdienste in jeder Klasse

Beim weiteren Rundgang ist zu beobachten, dass in der große Pause in den meisten Klassenräumen gelüftet wird. „Wir haben seit Beginn des Klimaschutzprojektes Ordnungsdienste in jeder Klasse eingeführt, die dann abwechselnd für Licht und Lüften zuständig sind“, berichtet Gaubitz. Auch gibt es einen Dienst, die PCs im Klassenraum herunterzufahren und die schaltbaren Steckdosenleisten auszuschalten. „Sehr vorbildlich“, lobt Grobecker. Leider sind solche schaltbaren Steckdosenleisten nicht überall vorhanden, im PC-Raum fehlen sie beispielsweise. „Hier mussten wir auf sie verzichten, weil sonst beim Hochfahren der PCs die Sicherung rausfliegt“, berichtet Fähmel.

Thema stärker in Schulalltag integrieren

Alles in allem war Grobecker nach dem Rundgang sehr zufrieden. Gaubitz will das Thema zukünftig noch stärker in den Unterricht und in den Schulalltag integrieren: „Wichtig ist, dass das Thema bei allen Beteiligten im Bewusstsein ankommt, um das Verhalten nachhaltig zu ändern.“

F. Ro. mit pm/wa, Foto: Thomas Remme

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Wallenhorster

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