Was machen Eltern deren Elternzeit bereits im Winter endet, deren Kind jedoch erst im Sommer in die Kindertagesstätte oder Krippe gehen kann? Welche Betreuungsform ist für Kinder mit Eltern im Schichtdienst die passende? Dies sind Fragen, für die die Politik Antworten finden muss. Ich selbst habe mich bei der Betreuung meiner 1-jährigen Tochter für eine Tagespflegeperson entschieden. Tagespflegepersonen leisten eine ähnlich anspruchsvolle Aufgabe wie Erzieherinnen in einer Krippe. Wir sollten Ihnen genau wie den Erziehern Wertschätzung und Anerkennung für ihre Arbeit entgegenbringen und Sie als dritte Säule in der Betreuung neben Krippe und Kita anerkennen.
Wahlmöglichkeiten bei der Betreuung, so dass jeder das passende Betreuungsangebot findet, sind für Eltern maßgebend. Um dies zu gewährleisten, müssen mehrere Punkte erfüllt sein. Zunächst ist es wichtig, dass überhaupt genug Plätze in der Gemeinde zur Verfügung stehen. Für junge Eltern ist es, zudem unerlässlich, dass sie sich auf die Betreuung vor Ort verlassen können. Wer sein Kind in andere Hände gibt, möchte es gut betreut wissen, um sich derweil voll auf andere Aufgaben konzentrieren zu können. Um die Qualität der Betreuung zu sichern, setzt sich das Bündnis 90/ die Grünen schon lange dafür ein, dass der Betreuungsschlüssel erhöht wird.
Auch die Rahmenbedingungen der Betreuung sind wichtig. Die Betreuung, sei es in einem Kindergarten oder bei einer Tagespflegeperson, muss mit der Eingewöhnung zu einem für die Eltern geeigneten Zeitpunkt starten. Daher möchte ich mich für flexiblere Startmöglichkeiten des Kita- und Krippeneinstiegs einsetzen. Die sogenannten Winterkinder sollen nach ihrem möglichen Einstiegsalter keine weiteren 6 Monate auf den Platz im Kindergarten warten müssen. Flexible Starts sind vor allem für das Elternteil, deren Wiedereinstig in den Beruf von einer Betreuung abhängt, wichtig. Manche ArbeitgeberInnen wollen nach der geplanten Elternzeit keine weiteren Monate auf ihre/n ArbeitnehmerIn warten, wodurch Eltern, meist Müttern, ein beruflicher Nachteil entstehen kann. Müssen sich Eltern durch Stundenreduzierung den Betreuungszeiten anpassen oder sollte nicht lieber die Betreuung flexibel gestaltet werden können?
Zwei Kindergärten in der Gemeinde bieten bereits über die Betreuung hinaus, als Familienzentrum, weitere Angebot für Eltern mit Kindern an. Auch gibt es in der Gemeinde ein tolles Kurs- und Unterstützungsangebot für junge Familien, von A wie Alleinerziehendentreff bis Y wie Yoga mit Baby. Sehr zahlreiche und unterschiedliche Angebote, jedoch wäre eine Art Ort hilfreich, wo sich Eltern eine Übersicht über diese schaffen können. Wie wäre es mit einer Familienbegegnungs- und Bildungsstätte im Philipp-Neri-Haus? Eine Art Treffpunkt, bei dem vieles unter einem Dach gefunden wird und einiges stattfinden kann. Ein offener Ort mit leicht zugänglichen Angeboten, mit Themencafé für einen Elternaustausch, Spielecke und Seminarraum. Ein Ort, an dem sich Eltern und Kinder willkommen fühlen, damit auch die jüngeren EinwohnerInnen unserer Gemeinde gerne und zufrieden hier leben.
Klara Essomba/Bündnis 90 / Die Grünen
Foto: Clean Fotostudio
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