Der Schwerlastverkehr muss aus Osnabrück heraus, um u. a. die Radfahrer:innen zu schützen. Richtig! Und das aktuelle Stadtparlament aus SPD und Grünen bewegt da nach vielen Jahren des Stillstands sehr viel. Nur: Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass bis zu 90% der LKW´s in Osnabrück sogenannter Quell- und Suchverkehr ist. Eine weitere Autobahn wird diesen Anteil gar nicht aus der Stadt herausholen können. Es müssen also in Osnabrück selber Maßnahmen zur besseren Verkehrssicherheit ergriffen werden.
Die neue Autobahn wird positive Impulse für die Wirtschaft bringen. Nie bewiesen. Fakt ist, dass die Kosten für den Bau auf über 200 Millionen Euro anschwellen werden. Der vermeintliche Nutzen ist die vermutete Fahrzeitverkürzung von ca. fünf Minuten. Diese fünf eingesparten Minuten soll der LKW wiederum eine neue Fracht transportieren können, somit mehr Geld einnehmen. Ein Beispiel: Ein LKW lädt Krabben aus der Nordsee an der niedersächsischen Küste, fährt nach Marokko, um selbige dort pulen zu lassen und bringt dieses Endprodukt wieder nach Deutschland, fünf Minuten schneller, wir sind begeistert.
Vor dem Hintergrund der negativen Auswirkungen (Klimawirkung, Destabilisierung des Wasserhaushalts, Erhöhung der Stickoxide, Lärmbeeinträchtigung, Zerstörung eines intakten Flora Fauna Habitat Naturschutzgebietes usw.) müssen Alternativen diskutiert werden.
„Steigende Energiekosten und immer gravierendere Klimaauswirkungen machen es notwendig, dass Verkehr anders gedacht werden muss. Beim Güterverkehr muss der Schiene der Vorrang eingeräumt werden. In Osnabrück selber gibt es jetzt schon ein hochmodernes Containerterminal am Hafen, was deutlich Kapazitäten nach oben hat und sehr viel Schwerlastverkehr durch Züge ersetzen kann,“ so Mareen Guth, die Landtagskandidatin von Bündnis 90 / Die Grünen. „Die Logistiker machen sich doch selber schon Gedanken, wie sie den Herausforderungen der Zukunft begegnen können. Mangel an Fahrer:innen, steigende Dieselpreise, da ist es sinnvoller die langen Strecken per Bahn zurückzulegen und quasi nur noch die letzte Meile mit dem LKW. Das ganze unterstützt durch intelligente Verkehrsleitsysteme und digitale Vernetzung wird zu einem reibungsloseren Verkehrsfluss auf den bestehenden Strecken führen,“ ist sich Guth sicher. „Für den Individualverkehr wird der Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel immer drängender, um bezahlbare Mobilität auch zukünftig sicher zu stellen,“ ergänzt sie.
Fazit: Statt nach immer mehr Straßen zu rufen, die immer mehr die Lebensqualität der Menschen beeinträchtigen, muss eine echte Verkehrswende in Angriff genommen werden, die natürlich auch die Bedürfnisse der Menschen auf dem Land oder körperlich beeinträchtigter Personen berücksichtigen. Woher soll das Geld dafür kommen? Die Bürgermeister von Belm und Wallenhorst haben da eine schöne Idee: Statt für neun KM Autobahn 200 Millionen auszugeben, können wir das Geld in das Mobilitätskonzept des gesamten Landkreises investieren!
Mario Wöstmann, Vorstand Bündnis 90 / Die Grünen Ortsverband Wallenhorst
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