Die Diskussion um die Kosten für Lehr- und Lernmittel an Wallenhorster Schulen erreicht einen neuen Höhepunkt. In einem kürzlich eingereichten Antrag fordert die Fraktion der Grünen im Gemeinderat die vollständige Lehr- und Lernmittelfreiheit für alle Grundschulen und weiterführenden Schulen der Gemeinde. Damit reagiert die Fraktion auf die in den vergangenen Wochen vermehrt geäußerte Kritik von Eltern, die durch hohe Schulbuch- und Materialkosten stark belastet sind. Besonders im Fokus der Diskussion stand dabei die Einführung digitaler Lehrmittel wie Tablets, die das Budget vieler Familien merklich strapazieren.
Zuletzt hatte ein Wallenhorster Vater öffentlich gemacht, wie die wachsenden Kosten für Schulmaterialien selbst seine finanziell nicht schlecht gestellte Familie belasten. Diese Situation ist symptomatisch für viele Familien in der Region, deren Ausgaben für Bildung in den letzten Jahren stetig gestiegen sind.
Der Antrag im Gemeinderat sieht vor, dass die Gemeinde die notwendigen finanziellen Mittel bereitstellt, um die fehlenden staatlichen Zuschüsse für Lehr- und Lernmittel auszugleichen. Damit soll sichergestellt werden, dass alle Kinder unabhängig von der finanziellen Situation ihrer Eltern die gleichen Bildungschancen erhalten.
„Die vollständige Lehr- und Lernmittelfreiheit ist eine sozialpolitische Errungenschaft, die in einem wohlhabenden Land wie Deutschland selbstverständlich sein sollte“, so Lilian Sasse. „Es ist an der Zeit, dass Wallenhorst mit gutem Beispiel vorangeht. Wir hoffen, dass die Landespolitik wie im Koalitionsvertrag bereits festgehalten, schnell nachziehen wird, um diese Ungerechtigkeit zu beenden.“ Zu diesem Zweck haben wir unsere Kultusministerin Julia Willie Hamburg, sowie unsere grünen Landtagsabgeordneten vor Ort über unser Vorhaben in Kenntnis gesetzt.
Der Antrag stellt die Frage nach der sozialen Gerechtigkeit in den Mittelpunkt. Viele Eltern sehen sich gezwungen, teure digitale Geräte wie Tablets anzuschaffen, obwohl diese rechtlich nicht verpflichtend sind. Der soziale Druck, den eigenen Kindern dieselben Bildungschancen wie ihren Mitschülern zu ermöglichen, ist jedoch hoch. Der Gemeinderat soll nun die Verwaltung beauftragen, konkrete Vorschläge zur Finanzierung und Umsetzung der Lehrmittelfreiheit zu erarbeiten.
Mit diesem Vorstoß setzt Wallenhorst ein klares Zeichen: Bildung muss für alle Kinder gleichermaßen zugänglich und bezahlbar sein. Der Gemeinderat wird in den kommenden Monaten über den Antrag beraten und eine Entscheidung treffen. Eltern und Lehrer blicken gespannt auf die Entwicklungen, die nicht nur für Wallenhorst, sondern möglicherweise für das gesamte Bundesland richtungsweisend sein könnten.
Aus der Perspektive der Kinder bedeutet die Wiedereinführung der Lehrmittelfreiheit nicht nur eine finanzielle Entlastung für ihre Eltern, sondern auch mehr Chancengleichheit. Wenn jedes Kind über die gleichen Mittel verfügt, kann es aktiv am Unterricht teilnehmen, ohne sich benachteiligt zu fühlen. Dies stärkt nicht nur das Selbstbewusstsein, sondern fördert auch die soziale Integration und den schulischen Erfolg. Die Lehrmittelfreiheit ist also nicht nur eine finanzielle Frage, sondern auch eine, die die Bildungschancen der Kinder unmittelbar beeinflusst und langfristig ihre Entwicklung fördert.
Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen Wallenhorst
Symbolfoto: Rothermundt / Wallenhorster.de
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