Die Wallenhorster Liberalen forcieren den digitalen Unterricht in der Schule. Eine Pressemitteilung der FDP.
Die „Bildungsoffensive für die digitale Wissensgesellschaft“, wurde durch die Bundesbildungsministerin im Jahr 2016 vorgestellt. Der sogenannte „DigitalPakt Schule“ soll fünf Milliarden Euro zur Ausstattung der Schulen mit Breitbandanbindung, WLAN und Geräten bereitstellen. Auf der anderen Seite sollen die Länder gewährleisten, dass die Lehrkräfte Fort- und Weiterbildungen erhalten, tragende Konzepte erarbeitet und vergleichbare technische Standards geschaffen werden. Dadurch wurde eine Grundlage geschaffen, digitale Lernkonzepte und deren technische Umsetzung an Schulen flächendeckend zu ermöglichen.
Auf dieser Basis fordert Marco Barenkamp von den Freien Demokraten in Wallenhorst die konsequente Ausstattung mit individuellen Tablets an den Wallenhorster Schulen, um jedem Kind die individuelle Arbeit mit einem solchen Endgerät zu ermöglichen. Im Gegensatz zu PC-Räumen, die in der Regel gebucht werden müssen, sind Tablets flexibler im Unterricht einsetzbar. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn in einer Schulstunde noch Zeit für individuelle Aufgaben und Übungen vorhanden ist oder auch um schnelleren Schülerinnern und Schülern differenzierte Zusatzaufgaben zu ermöglichen, die genau auf den jeweiligen Leistungsstand angepasst sind, während andere Schüler noch Unterstützung durch die Lehrkraft benötigen.
Der Vorteil personalisierter Tablets liegt vor allem darin, dass die Tablets mit verschiedenen Apps bestückt und diese individuell eingestellt werden können. Zur Förderung von Kindern mit Deutsch als Zweitsprache wird sicherlich eine andere Unterstützung benötigt als für Kinder mit beispielsweise einer Lese-Rechtschreibschwäche. Gleichzeitig können auch die leistungsstarken Kinder mit einer individuellen App zielführend gefordert werden. Aktuell sind alle Tablets gleich ausgestattet und Daten werden kaum abgespeichert, weil die Nutzerverwaltung zu umständlich ist. Bei einem jeweils eigenen Tablet wäre dies möglich und Lernfortschritte können dokumentiert und fortgesetzt werden.
Eine Studie der Georg-August-Universität in Göttingen im Auftrag der Bildungsgewerkschaft GEW attestiert der Digitalisierung im Schulsystem klare Mängel. Marco Barenkamp: „Aus den Ergebnissen der vorgestellten Studie sticht die Kluft ins Auge, die bei der Digitalisierung durchgängig zwischen den gut ausgestatteten und unzureichend ausgestatteten Schulen besteht. Wenn die digitale Vermittlung von Bildungsinhalten sich von Schule zu Schule stark unterscheidet, ist das mit Blick auf die Lockdowns der letzten Monate, aber auch mit Blick auf eine immer digitaler werdende Zukunft höchst problematisch und wirft wesentliche Gerechtigkeitsprobleme auf.“
Die Wallenhorster Liberalen wollen das nicht hinnehmen: „Schülerinnen und Schüler haben ein Recht auf digitales Lernen und darauf, auf die digitale Gesellschaft vorbereitet zu sein“, so Marco Barenkamp. Er ist überzeugt, dass wir deshalb alle Schulen abholen und dafür deutlich mehr Ressourcen zur Verfügung stellen müssen. Lehrkräfte an digitalen Vorreiter-Schulen sind laut Barenkamp zufriedener und werden durch eine erfolgreiche und funktionierende Digitalisierung der Schulen entlastet, zudem trägt sie zur Chancengerechtigkeit unseres Bildungssystems bei. Diese Vorteile dürfen nicht nur denen vorbehalten sein, die das Glück hatten, an der richtigen Schule zu landen.
Gleichzeitig wird die Digitalisierung der Schulen auch als Stressfaktor angesehen. „Wir müssen eine Überforderung der Lehrkräfte vermeiden“, so Barenkamp. „Die Digitalisierung muss Teil der Lösung sein, nicht das Problem. Dafür sollten Politik und Verwaltung den Schulen mehr Hilfe anbieten, bei den bürokratischen Hürden des Digitalpakts unterstützen und einen Digitalpakt 2.0 einfordern.“ Der IT-Unternehmer ergänzt abschließend: „Zudem brauchen wir in Niedersachsen noch immer Förderrichtlinien für Lehrerlaptops und IT-Administratoren an Schulen. Dass diese Richtlinie bis zum Frühjahr angekündigt war, aber bis heute noch nicht vorliegt, lässt vermuten, dass sich die Landesregierung bereits im analogen Ferienmodus befindet.“
M. St./fdp/pm, Foto: FDP Wallenhorst