Der gesamte Nordwesten Deutschlands stellt auf eine neue Erdgassorte um – und nun ist Wallenhorst an der Reihe: Künftig erhält die Gemeinde anstatt des bisherigen L-Gases das H-Gas. Dafür müssen die erdgasbetriebenen Geräte in Wallenhorst umgestellt und alle Anwohner mehrfach besucht werden. Die Vor-Ort-Vorbereitungen für die Umstellung durch die SWO Netz beginnen in den kommenden Wochen. Der Abschluss der Erdgasumstellung ist für Herbst 2026 vorgesehen.
Zur Erklärung: Bisher wurde ein Großteil des Nordwestens mit sogenanntem L-Gas versorgt. Dieses „Low calorific gas“ unterscheidet sich gegenüber dem „High calorific gas“ durch den geringeren Brennwert. Das L-Gas stammt vornehmlich aus den Niederlanden – doch dort wird die Produktion in den kommenden Jahren eingestellt. Nach und nach werden daher die Gasnetze im Nordwesten auf H-Gas umgestellt, das den Großteil des weltweiten Energievorkommens ausmacht.
SWO Netz ist für die Umstellung in Wallenhorst zuständig
In Wallenhorst ist die SWO Netz, eine 100-prozentige Tochter der Stadtwerke Osnabrück im Auftrag der Gemeindewerke Wallenhorst (GWW) Netzbetreiber des Gasverteilnetzes und somit zuständig für die Umstellung. „Wir freuen uns, dass wir mit der SWO Netz einen Partner an unserer Seite haben, der bereits viel Erfahrung bei der Gasumstellung in Osnabrück gesammelt hat – und diese nun bei uns in Wallenhorst einbringen wird“, sagt Bürgermeister Otto Steinkamp. „Unser Ziel ist es, die Umstellung so einfach wie möglich für die Menschen in Wallenhorst zu gestalten. Wir brauchen aber ihre Unterstützung, denn wir benötigen mindestens zwei Mal den Zugang zu den Geräten“, ergänzt Tino Schmelzle, Geschäftsführer der SWO Netz.
Die Umstellung funktioniert in mehreren Schritten. Zunächst steht ab Februar 2025 die Geräteerhebung an. Konkret geht es in diesem Schritt darum, die bei den Menschen vorhandenen Endgeräte zu erfassen und zu dokumentieren. Gemeint sind beispielsweise Gasthermen und Gasherde bis hin zu gasbetriebenen Anlagen in Industrie oder Landwirtschaft. Hierbei wird erfasst, welche Einzelteile für die spätere Umstellung benötigt werden. „Jedes Gerät muss schließlich individuell auf die H-Gasverwendung eingestellt werden – im Regelfall durch einen Austausch der Gasdüsen“, erklärt Schmelzle. In den kommenden Tagen erhalten die Menschen in Wallenhorst daher ein Schreiben mit den wesentlichen Informationen zur Erdgasumstellung.
Laufend Informationen für alle Verbraucherinnen und Verbraucher
Durchgeführt werden sowohl die Geräteerhebung als auch die spätere -anpassung von eigens dafür zertifizierten Fachunternehmen. „Die Monteure können sich jederzeit ausweisen“, sagt Schmelzle. Voraussichtlich ab April 2026 erfolgen die konkreten Anpassungen. Dann werden alle Geräte umgerüstet und die Erdgasversorgung wird auch physikalisch umgestellt. Über alle weiteren Schritte wird die SWO Netz die Bürger mittels Anschreiben informieren und auf dem Laufenden halten.
Die Erdgasumstellung ist für die Verbraucherinnen und Verbraucher in Wallenhorst im Regelfall nicht mit Kosten verbunden. Alle anfallenden Kosten werden zunächst von der SWO Netz übernommen und später über die Netzentgelte auf alle Verbraucherinnen und Verbraucher umgelegt. Das Erdgas selber wird durch die Umstellung nicht teurer.
Umfassende Kommunikation
Ein umfangreiches Informationsangebot hat die SWO Netz auf ihrer Homepage unter www.swo-netz.de/egu-wallenhorst gebündelt. Auch das Leitmotiv „Hi, Gas“, das sich auch in den Kundenanschreiben wiederfindet, ist dort zu sehen. Unter Telefon 0541/2002 – 2232 können sich Verbraucherinnen und Verbraucher montags bis freitags zwischen 9 und 15 Uhr informieren lassen. Mit dem Erdgasbüro in der Borsigstraße 8 in Wallenhorst bietet die SWO Netz ab Januar 2025 auch eine Anlaufstelle vor Ort. Das Büro ist während der Erhebungsphase ab 20. Januar bis Ende Mai 2025 montags bis freitags von 8 bis 17 Uhr geöffnet. Im darauffolgenden Jahr öffnet es erneut während der Anpassungsphase. Fragen werden zudem per E-Mail an egu-wallenhorst@swo-netz.de beantwortet. „Klar, die Erdgasumstellung ist ein komplexes Thema. Unser Anspruch ist es jedoch, das Projekt zur Zufriedenheit aller Beteiligten durchzuführen und die Erdgasversorgung in Wallenhorst für die kommenden Jahre zu sichern “, sagt Schmelzle.
S. Ph./Stadtwerke Osnabrück, Symbolfoto: Steven / Pixabay