Ein Kleinod in Lechtingen: Das Kriegerdenkmal

Die Gedenkstätte liegt reizvoll mitten im Grünen am Rande des Hochwaldes in Wallenhorst-Lechtingen. Fotos: Franz Grieger
Die Gedenkstätte liegt reizvoll mitten im Grünen am Rande des Hochwaldes in Wallenhorst-Lechtingen. Fotos: Franz Grieger
Fährt man von Alt-Wallenhorst mal nicht über die B68, sondern über den Buchgarten nach Osnabrück, kommt man zum Mittelpunkt der ehemalig selbstständigen Gemeinde Lechtingen. Fünf Straßen treffen sich hier. Wir finden an dieser Stelle die alte Schule, die frühere Gemeindeverwaltung, den Burenbaum und nicht zuletzt das Ehrenmal für die gefallenen Soldaten des ersten und zweiten Weltkrieges.

Die Gedenkstätte liegt reizvoll mitten im Grünen am Rande des Hochwaldes.  Anfang der sechziger Jahre entstand in der Bevölkerung der starke Wunsch nach einer Kriegergedächtnisstätte und, da die Gemeinde Lechtingen über nicht genügend Geld verfügte, spendete die Bevölkerung eifrig dafür. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Der Architekt Josef Hempelmann aus Lohne schuf eine großzügige Anlage. In die südliche Umfassungsmauer sind Schilder eingelassen mit den Namen der Gefallenen.

Eine Besonderheit sind Schilder mit vier Frauennamen: Agnes Meyer, Cäcilia, Helga und Adelheit Klein. Agnes Meyer stammte vom Hof Meyer Wellmann, heute Thünker. Sie wurde von polnischen Fremdarbeitern am 06.09.1945 hinterrücks erschossen, als sie bei einem Überfall Hilfe holen wollte. Solche Überfälle auf Bauernhöfe waren 1945 im Osnabrücker Land häufig. Cäcilia Klein war die Mutter, die mit ihren Töchtern Adelheit und Helga 1945 bei der Flucht in Ostpreußen umkamen. Familienangehörige leben heute noch in Wallenhorst. Soviel zur Geschichte.

Zur Anlage gehört auch eine kleine Kapelle. Ein Kreuz und eine Bank laden zum Verweilen ein. Dabei wird man sich vielleicht dankbar der Tatsache bewusst werden, dass wir seit 1945, also über 70 Jahre, in Frieden leben dürfen.

Anmerkung

Leider ist eine Namenstafel verschwunden. Um den Namen zu erfahren und die Tafel zu ergänzen, wird ein Foto gesucht, auf dem alle Namen für den Zeitraum 1944 und 1945 erkennbar sind. Rückmeldungen und Hinweise hierzu sind unter der Telefonnummer 05407 2681 erbeten.

Text und Fotos: Franz Grieger