Die Gemeinde Wallenhorst ist mit ihrem vor fünf Jahren beschlossenen Dorferneuerungsplan im Förderprogramm Dorferneuerung des Landes Niedersachsen vertreten, welches voraussichtlich noch bis 2019/2020 laufen wird. Gegen Ende des Förderzeitraumes will man sich nun nochmals ein größeres Projekt vornehmen: den Ortsmittelpunkt in Rulle.
Die Klosterstraße soll in weiten Teilen ebenso umgestaltet werden, wie auch der Kreuzungsbereich vor dem Ärztehaus.
Grünes Licht, entsprechende Planungen anzuschieben, erhielt die Gemeindeverwaltung Mitte vergangenen Jahres. Nun liegen Gestaltungsideen von drei Planungsbüros vor. Diese sollen am Donnerstag, 8. Juni, erstmals in öffentlicher Sitzung durch Vertreter der Büros – IPW aus Wallenhorst, Hyco Verhaagen aus Lohne und Jürgen Bührmann aus Osnabrück – im Rathaus vorgestellt werden. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind hierzu herzlich eingeladen. Die Sitzung des Ausschusses für Bauen, Planen, Straßen und Verkehr beginnt um 17.30 Uhr.
Planungsentwürfe werden ausgestellt
Von Freitag, 9. Juni, bis Donnerstag, 13. Juli, werden die drei Planungsentwürfe im Foyer des Ratssaales ausgestellt. Dort können sie dann während der Öffnungszeiten der Gemeindeverwaltung eingesehen werden: montags, mittwochs und freitags von 8 bis 16 Uhr sowie dienstags und donnerstags von 8 bis 17.30 Uhr. Wer möchte kann hier direkt seine Anregungen und Ideen in eine bereitgestellte Box einwerfen. Stellungnahmen nimmt der Fachbereich Planen Bauen Umwelt auch gern per Post oder E-Mail entgegen. Ansprechpartnerin ist Tanja Reimann, E-Mail tanja.reimann@wallenhorst.de.
Die weitere politische Beratung der Planungen unter Einbeziehung der Bürgerstellungnahmen und die Fassung der erforderlichen Beschlüsse – beispielsweise über Bauabschnittsbildungen, Kostenrahmen etc. – wird dann nach der Sommerpause stattfinden. Ein Förderantrag auf Grundlage einer groben Kostenschätzung der Verwaltung wurde bereits gestellt. Ein positiver Förderbescheid mit einer Förderhöhe von bis zu 719.451,68 Euro wird in diesen Tagen erwartet.
Fördermöglichkeiten auch für Private
Im Rahmen der Dorferneuerung sollen Maßnahmen unterstützt werden, die dazu beitragen, die Bedingungen auf dem Lande und in kleineren Orten mit ihren speziellen Eigentümlichkeiten lebenswert und zukunftsfähig zu erhalten und zu gestalten. Förderfähig sind in diesem Zusammenhang auch (Bau)Maßnahmen von Privateigentümern. So besteht die Möglichkeit im Rahmen der Dorferneuerung Rulle für die Erneuerung und Sanierung ortstypischer Gebäude (Wohnhaus, Scheunen, Ställe) sowie Hof- und Gartenanlagen einen Zuschuss zu den Investitionskosten zu beantragen. Voraussetzung ist, dass das Gebäude oder die Hof- und Gartenanlage ortstypisch gestaltet wird.
Gefördert werden unter anderem Maßnahmen der Dach- und Fassadenerneuerung einschließlich der Wärmedämmung, Erneuerung und Restaurierung von Türen, Toren und Fenstern, Herstellung von Einfriedungen (Zäunen, Mauern), Gestaltung und Bepflanzung der Hof- und Gartenflächen (Pflasterung, Bäume, Hecken).
Es wird ein Zuschuss von 30 Prozent der Bruttoinvestitionssumme gefördert. Voraussetzung ist, dass mindestens 8.335 Euro (brutto) oder mehr investiert werden.
Stichtag beachten
In diesem Jahr gilt die Besonderheit, dass es für Anträge einen zweiten Antragsstichtag gibt: Der Förderantrag für eine Maßnahme in 2018 muss bis Freitag (15. September 2017) bei der Gemeinde Wallenhorst gestellt werden.
Kostenfreie Beratungen – auch direkt vor Ort – zu den Fördermöglichkeiten und -bedingungen erhalten Interessierte bei dem für die Dorferneuerung Rulle, Alt-Wallenhorst und Nettetal von der Gemeinde Wallenhorst beauftragten Dorfplaner Jürgen Bührmann (Telefon 0541 60908546, E-Mail juergenbuehrmann@t-online.de).
Weitere Fragen zur Dorferneuerung beantwortet auch Tanja Reimann seitens der Gemeindeverwaltung unter Telefon 05407 888-711.
pm/wa, Foto: Thomas Remme