Corona: Bewohner in Wallenhorster Altenheim verstorben

Das Corona-Virus. Symbolfoto: iXimus auf pixabay
Das Corona-Virus. Symbolfoto: iXimus auf pixabay
Trauer und Betroffenheit im Wallenhorster St. Josefshaus: Aus dem Alten- und Pflegeheim an der Wetrihstraße ist am Wochenende ein Bewohner im Krankenhaus verstorben. Der Covid-19 Test fiel positiv aus. Bei zwei Mitarbeiter*innen des St. Josefshauses wurde die Virusinfektion festgestellt.

Wie das Wallenhorster Alten- und Pflegeheim auf seiner Internetseite berichtet, halten sich die Zimmernachbarn in einem abgetrennten Wohnbereich auf. Sie werden individuell, von eigens eingeteilten Mitarbeiter*innen betreut. „Wir sind traurig und betroffen, dass die weltweit sich rasant verbreitende Infektion auch in einem unserer Häuser aufgetreten ist und trauern mit den Angehörigen um den Verstorbenen“, heißt es in einer Mitteilung des St. Josefshauses.

Bei zwei Mitarbeiter*innen des St. Josefshauses wurde die Virusinfektion festgestellt. Diese befinden sich laut Mitteilung in Behandlung oder sind in häuslicher Quarantäne. „Unser Mitarbeiterteam, das Gesundheitsamt und die Gemeindeverwaltung arbeiten gemeinsam mit ganzer Kraft und unermüdlich an einer positiven weiteren Entwicklung“, heißt es abschließend.

In Stadt und Landkreis Osnabrück wurden bis heute Nachmittag (31. März 2020, 14.16 Uhr) vier Tote im Zusammenhang mit dem Corona-Virus gemeldet. Insgesamt gibt es 578 offiziell bestätigte Fälle, davon aktuell infiziert 389 Personen. 185 Menschen gelten als genesen. In Quarantäne befinden sich aktuell 749 Personen. In Wallenhorst gibt es bislang 26 bestätigte Fälle sowie 87 Personen in Quarantäne laut Pressemitteilung des Landkreises.

Gesundheitsdienst setzt die RKI-Testkriterien konsequent um

Täglich testen die Mediziner in den Kliniken, in den Hausarztpraxen und im Testzentrum am Limberg Menschen auf eine Infektion mit dem Coronavirus. Die Kriterien für zu testende Personen hat das Robert-Koch-Institut (RKI) aktuell geändert, sodass nun Menschen mit akuten Symptomen der oberen Atemwege getestet werden sollen. Zuvor sahen die Vorgaben vor, dass Menschen mit Symptomen nur dann getestet werden, wenn Sie in einem Risikogebiet waren oder Kontakt zu einem nachweislich Erkrankten hatten.

Wer Symptome wie Husten, Fieber, Schnupfen oder Halsschmerzen hat, kann sich beim Bürgertelefon unter 0541/501-1111 oder per E-Mail an abstrich@lkos.de beim Gesundheitsdienst für Stadt und Landkreis Osnabrück melden. Mitarbeiter des Bürgertelefons fragen anhand eines Katalogs nach Symptomen und Risikofaktoren und helfen bei der Entscheidung, wer vorrangig getestet wird. Dr. Kathrin Leiber, Amtsärztin des Gesundheitsdienstes für Landkreis und Stadt Osnabrück, sagt: „Im Rahmen der RKI-Empfehlungen haben wir bisher alle notwendigen und sinnvollen Tests durchgeführt.“ Erste Kreisrätin Bärbel Rosensträter fügt hinzu: „Dabei hat der Gesundheitsdienst durch gezielte Abstriche eine überdurchschnittlich hohe Quote von SARS-CoV-2-Nachweisen offengelegt.“ Dies bestätigt, dass die praktizierte Auswahl der getesteten Personen unter Berücksichtigung der vorhandenen Kapazitäten effizient und zielgerichtet ist. Aktuell sind die Testkapazitäten in der Region ausreichend.

Die neuen Vorgaben des RKI sind unter anderem eine Reaktion darauf, dass seit mehr als zwei Wochen keine Menschen mehr aus Risikogebieten zurückkehren. So wurde festgestellt, dass die Nachfrage nach Tests zurückgegangen ist. „Deshalb haben wir nun die Möglichkeit, Menschen zu testen, die die aktuellen Kriterien des RKI erfüllen“, sagt Stadträtin Katharina Pötter. „Dafür müssen sie sich aber beim Bürgertelefon melden.“

Darüber hinaus ist es medizinisch nicht sinnvoll, gesunde Menschen zu testen, weil es ein falsches Sicherheitsgefühl vermittelt. Somit hat ein negatives Testergebnis von Gesunden keine Aussagekraft.

Zum Hintergrund

Das RKI hat mittlerweile ein Stufenschema herausgebracht: Demnach werden zusätzlich auch Menschen mit akuten Krankheitszeichen getestet, wenn sie eine Vorerkrankung haben. Im Blickpunkt stehen zudem Menschen, die neben den Krankheitszeichen in einem medizinischen Bereich oder in der Pflege tätig sind und somit engen beruflichen Kontakt zu Risikogruppen haben. So soll Vorsorge getroffen werden, dass Alte und Kranke nicht gefährdet werden. Erst im abschließenden Schritt können auch Menschen ohne Risikofaktoren getestet werden, vorausgesetzt es liegen Krankheitszeichen vor.

F. Ro. mit H. M.-D./lkos/pm, Symbolfoto: