Das Gericht hat daraufhin den Sanierungsexperten Dr. Malte Köster, Partner der Kanzlei WILLMERKÖSTER, zum vorläufigen Insolvenzverwalter der beiden Gesellschaften bestellt. WILLMERKÖSTER zählt laut Pressemitteilung zu den leistungsstärksten Insolvenzkanzleien in Deutschland. In der Commeo GmbH ist das operative Geschäft der Commeo-Gruppe gebündelt, in der Commeo Property GmbH liegen die eigenen Immobilien und Bauprojekte. Die dritte Gesellschaft der Commeo-Gruppe, die Commeo Software GmbH, in der die Software-Lizenzen gebündelt sind, ist von den Insolvenzanträgen laut Mitteilung nicht betroffen.
Commeo entwickelt intelligente Energiespeicher- und Energiemanagementlösungen mit dem höchsten Sicherheits- und Brandschutzlevel am Markt. In Kombination mit umfassenden Beratungs- und Serviceleistungen ermöglicht das Portfolio des Wallenhorster Innovationsführers Unternehmen eine transparente und selbstbestimmte Steuerung sowie eine kontinuierliche Optimierung ihrer energetischen Infrastruktur und macht Commeo so zum ganzheitlichen Lösungsanbieter in der sich wandelnden Energie- und Nachhaltigkeitslandschaft. Commeo entwickelt und produziert seine Lösungen vollständig in Deutschland. Des Weiteren hält das Unternehmen zahlreiche Patente, national wie international.
Der überraschende Rückzug des Hauptinvestors im Mai 2024 aus der laufenden Finanzierungsrunde sorgte laut Kanzleimitteilung – neben gestiegenen Belastungen durch Inflation und eines verhaltenen Investitionsklimas aufgrund geopolitischer Unsicherheiten – für eine finanzielle Schieflage bei Commeo. Die dadurch ursächlich entstandene Liquiditätslücke im Juni 2024 konnte trotz mit Hochdruck geführter und grundsätzlich vielversprechender Gespräche zu Zwischenfinanzierungen in der Kürze der Zeit nicht geschlossen werden. Damit war ein Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens unumgänglich, so die Mitteilung aus der Kanzlei Willmersköster weiter.
Der vorläufige Insolvenzverwalter und sein Team um Martin Gehlen haben die Beschäftigten nach einer ersten Bestandsaufnahme gemeinsam mit der Geschäftsführung bereits über den aktuellen Stand der Dinge sowie über die nächsten Schritte im Insolvenzverfahren informiert. Der laufende Geschäftsbetrieb wird aufrechterhalten. Die Gehälter der 85 Beschäftigten sind laut Mitteilung bis einschließlich August 2024 gesichert. In den kommenden Wochen wird geprüft, wie Sanierungschancen unter dem Schutz des Insolvenzrechts aussehen können. Zudem wird in den kommenden Tagen ein Investorenprozess gestartet, bei dem auch die jüngst geführten Gespräche wiederaufgenommen werden.
Gegründet wurde Commeo im Jahr 2014 als klassisches Start-up. Im Jahr 2017 wurden eigene Produkte zur Serienreife gebracht und mit eigener Produktion und selbstentwickelter Steuerungssoftware vermarket. Trotz zunehmend schwierigerer Rahmenbedingungen im Bereich der erneuerbaren Energien verzeichnete Commeo ein starkes Wachstum und investierte in den Ausbau der Produktionskapazitäten. Zuletzt lag der Jahresumsatz bei über 10 Mio. Euro.
F. Ro. mit pm/willmersköster, Symbolfoto: Wallenhorster.de
This post was last modified on 16. Juli 2024 13:31
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