Anlässlich der Europäischen Woche der Abfallvermeidung (EWAV) Ende November 2020 hatte die AWIGO zu einem Ideenwettbewerb nach dem Motto „Invisible Waste“ aufgerufen: Die Teilnehmenden sollten dabei genau hinsehen und vermeintlich unsichtbaren Müll sichtbar machen. Verschiedene kreative Einsendungen gingen ein. Die „City Cleaners Germany“ aus Wallenhorst waren unter den drei Gewinnern.
Birgit Schad, ehrenamtliche Müllsammlerin und Gründerin der Initiative „City Cleaners Germany“ aus Wallenhorst, nahm sich der Vermüllung durch Schutzmasken an. Getreu ihrem Motto „Jeder kann was tun!“ rief sie Ende Oktober in den sozialen Medien unter dem Hashtag #novembermasken ihr Netzwerk dazu auf, einen Monat lang gemeinsam Masken aufzusammeln und zu zählen. „Ich wollte diese Beschäftigungsidee für den bevorstehenden Lockdown-Light im November einfach mal anstoßen und gucken, was kommt. Die Resonanz war letztendlich überwältigend: Viele beteiligten sich, es kamen erstaunliche 9.348 #novembermasken zusammen“, berichtet Schad.
#novembermasken-Aktion der City Cleaners Germany aus Wallenhorst
Um die Öffentlichkeit noch stärker auf das Problem des Maskenmülls zu stoßen, setzte die Umweltaktivistin ihre Fundstücke nicht nur in den sozialen Medien, sondern auch großflächig an viel befahrenen Orten in Szene, so zum Beispiel am Porta-Kreisel in Wallenhorst. Ein Engagement, das genau zum Motto des AWIGO-Ideenwettbewerbs passte.
In Kooperation mit der deutschen Projektleitung des World Cleanup Day setzen die City Cleaners Germany übrigens ihre Aktion bis heute fort: Unter worldcleanupday.de zählt ein Counter mittlerweile unter dem Hashtag #maskenmüll weiterhin permanent gesammelte Masken. Bis Ende Februar kamen 33.298 Fundstücke zusammen, täglich werden es mehr.
Demontage-Projekt der Montessori-Schule Osnabrück
Zu den Gewinnern zählt zudem die Osnabrücker Montessori-Schule – eine Förderschule im Schwerpunkt geistige Entwicklung, die auch Schüler aus dem südlichen Landkreis besuchen. Sie bewarb sich mit einer Präsentation zu ihrem Demontage-Projekt: Schüler der Jahrgänge 10 bis 12 setzen sich in diesem Rahmen intensiv mit ausgedienten Alltagsgegenständen wie zum Beispiel Elektroschrott auseinander.
Die 15- bis 19-jährigen Teilnehmenden zerlegen dazu Geräte in ihre Einzelteile und verschaffen sich einen Überblick: Welche Ressourcen wurden zur Herstellung des Gegenstands verbraucht? Was lässt sich davon als Wertstoff noch weiternutzen oder nur noch als versteckter Müll entsorgen? Was könnte man wie noch kreativ upcyceln, um Abfälle zu vermeiden? Anschließend verarbeiten die Jugendlichen die entdeckten Materialien entsprechend weiter.
„Durch das Demontage-Projekt möchten wir dafür sensibilisieren, mit Alltagsgegenständen und dem damit zusammenhängenden Ressourcenverbrauch bewusster umzugehen“, fasst Lehrerin Kathrin Ellers zusammen.
Fotocollage „Lost Mask“ von Georg Geers aus Eggermühlen
Weiterer Preisträger ist Georg Geers aus Eggermühlen. Er griff für seine Einsendung ein aktuelles Problem in der Corona-Pandemie auf: Verlorene Masken, die sich derzeit häufig an Wegesrändern oder in der freien Natur finden lassen.
„Die zahlreichen Fundstücke in der Umgebung sind mir ein Dorn im Auge. Deshalb hielt ich sie fotografisch fest“, berichtet der Mann aus dem Nordkreis. Im Anschluss stellte er seine Bilder zu einer plakativen Fotocollage „Lost Mask“ zusammen – und veranschaulichte so nachdrücklich, wie in diesen Zeiten Gesundheitsschutz zu Umweltschmutz werden kann.
F. Ro. mit D. Po./lkos/pm, Fotos: D. Pommer / AWIGO, E. Meyer / AWIGO, H. Dobelmann / AWIGO