Bei Veranstaltungen, Befragungen, in Workshops und auf einer Online-Plattform können Ideen eingebracht werden. Die Ergebnisse dieses Prozesses bilden die Grundlage für die Gestaltung des Mobilitätskonzeptes.
AnaWie sieht die Mobilität von morgen aus? „Einfacher, vernetzter, nachhaltiger und besser fürs Klima“, betont Bürgermeister von Wallenhorst Otto Steinkamp. Er stellt gemeinsam mit Landrätin Anna Kebschull und Kreisrat Dr. Winfried Wilkens im Kreishaus die nächsten Schritte auf dem Weg zum Mobilitätskonzept für den Landkreis und die Kommunen vor. Das Motto lautet „Moin – Mobilität nachgefragt“. Denn: „Die alltäglichen Bedarfe und Erwartungen der Menschen in unserer Region sind die Grundlage für eine zukunftsfähige Verkehrsplanung“, erläutert Wilkens.
Gemeinsam mit den Fachbüros CIMA und ZIV wurden in den vergangenen Monaten die Verkehrsströme im Landkreis erfasst und analysiert. Untersuchungsgegenstand waren dabei alle Verkehrsträger: Pkw, Rad, Busse, Schienenverkehr und Fußwege. Die Analysen werden ab Ende April durch eine repräsentative Bürgerbefragung komplettiert, für die rund 30.000 Menschen im gesamten Kreis und in jeder Kommunen kontaktiert werden. Darüber hinaus können alle Bürgerinnen und Bürger des Landkreises an einer offenen Befragung online teilnehmen.
Organisationen, Unternehmen und insbesondere Bürgern können sich außerdem direkt einbringen. „Was vor Ort wirklich gebraucht wird, wissen diejenigen am besten, die dort täglich auf dem Weg zur Schule, Arbeit oder zum Arzt sind“, meint Steinkamp. Dafür werden im Juni fünf Workshops im gesamten Landkreis angeboten. Außerdem sind Veranstaltungen mit Unternehmen und der Kommunalpolitik geplant. Auf einer Projekt-Website (aktuell noch im Aufbau: www.landkreis-osnabrueck.de/mobilitaet) werden Interessierte die Möglichkeit haben, sich laufend zu informieren und Ideen einzureichen.
„Wir müssen jetzt nicht direkt ganzheitlich die ganze Welt retten, sondern setzen natürlich auch während der Analysephase bereits Projekte um“, betont Wilkens. So wurde beispielsweise mit der Erarbeitung eines Radhauptroutennetzes begonnen oder ein Bus-Schiene-Tarif auf den Weg gebracht – der ab Sommer 2023 greift. „Und in den Kommunen passiert natürlich auch schon was“, ergänzt Steinkamp und verweist unter anderem auf Car-Sharing Projekte, Erweiterung der Angebote des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) durch kommunale Mittel und Projekte im Bereich Radverkehr.
Und wie geht’s dann weiter? Die Ergebnisse der Analysen und Bürger-Dialoge werden zusammengeführt und im Herbst präsentiert. Sie bilden die Grundlage für das im Jahr 2023 geplante kreisweite Mobilitätskonzept. „Das vom Kreistag beauftragte Mobilitätskonzept wird die gemeinsame Zielrichtung des Landkreises und der kreisangehörigen Kommunen im Bereich der Verkehrsangebote und Infrastrukturen festhalten.“, ergänzt Kreisrat Dr. Wilkens.
„Die gemeinsame Stoßrichtung der Region und die breite Akzeptanz durch die Menschen ist Voraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung – und damit wichtiger Beitrag, um ein attraktiver Lebens- und Arbeitsort zu bleiben“, resümiert Kebschull.
2019 erteilte der Kreistag die Verwaltung den Auftrag, ein zukunftsfähiges und nachhaltiges Verkehrskonzept zu erarbeiten. Verschiedene Mobilitätsformen sollen dabei gemeinsam betrachtet werden: Der Linienverkehr in Bus und Bahn, die Nutzung des eigenen PKWs, Bedarfsangebote wie Anrufbusse und Mitfahrmöglichkeiten, das Radfahren, der Fußverkehr – und die Verbindungen zwischen diesen Angeboten. So sollen verbesserte Angebote und eine optimierte Abstimmung der verschiedenen Verkehrsformen erreichen werden. Den Bürgerinnen und Bürgern soll so ein Anreiz geboten werden vom MIV (motorisierter Individualverkehr) auf andere Verkehrsträger umzusteigen – vollständig oder für bestimmte Fahrten. Wichtiger Teil des Konzeptes wird auch die Entwicklung von Finanzierungskonzepten sein.
M. K.-W./lkos/pm, Foto: Ulrich Eckseler
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