Die Robinie – genauer gesagt die „Gewöhnliche Robinie“ (Robinia pseudoacacia) – ist Baum des Jahres 2020 und steht als solcher seit Freitag, 27. November, unweit der Boule-Bahn im Wallenhorster Bürgerpark.
Gepflanzt von Bürgermeister Otto Steinkamp, Guido Pott als Kuratoriumsmitglied der Naturschutzstiftung des Landkreises Osnabrück, der Umweltbeauftragten Isabella Draber und Josef Nölker vom Baubetriebshof.
Weltkarriere in Nordamerika gestartet
„Robinien stammen aus Nordamerika und sind um 1630 erstmals nach Europa gekommen“, erläutert Isabella Draber. „Hier sind sie schnell zu begehrten Objekten in den Park- und Gartenanlagen des Adels geworden.“ Die Beliebtheit der Robinie als Parkbaum habe mit dem Übergang von barocken Parkanlagen zu großzügigen Landschaftsparks noch zugenommen und sei bis heute ungebrochen. Inzwischen gehöre die Robinie neben Eukalypten und Pappeln zu den weltweit meistgepflanzten Bäumen. Ihr Holz sei hart, aber elastisch sowie sehr witterungsbeständig, erklärt Wallenhorsts Umweltbeauftragte. „Früher wurde es gern für Stützkonstruktionen im Bergbau genutzt. Heute wird es auch im Wasser-, Boots- und Brückenbau verwendet. Spielplätze werden mit Robinienstämmen gestaltet und bei Gartenmöbeln sowie Terrassendielen ist es eine ideale Alternative zu Tropenhölzern.“
Standort gut wählen
Die Robinie eigne sich auch sehr gut als Bienennährgehölz. Mit ihren vielen Blüten spende sie reichlich Nektar, so Draber. „Ihr Standort sollte allerdings gut überlegt sein. Sie gilt als invasive Art und sollte daher nur dort gepflanzt werden, wo ihre Abkömmlinge regelmäßig abgemäht werden können, um ein unkontrolliertes Ausbreiten zu verhindern.“ Gleichzeitig sei die Robinie jedoch auch sehr widerstandsfähig und trockenheitsverträglich, weswegen sie sich im fortschreitenden Klimawandel gut behaupten könne. Zugleich sei sie salz- und emissionsverträglich. Problematisch könne ihr Vorkommen allerdings auf ökologisch wertvollen Magerrasen werden. „Mit bestimmten Bakterien speichert sie Stickstoff, der sich im Boden anreichert. Stickstoff, den eine Magerrasengesellschaft auf Dauer nicht verträgt.“ Richtig eingesetzt in Städten, Parks und Gärten könne die Robinie jedoch ein Zugewinn sein, ihr Pflanzort sollte allerdings mit Bedacht gewählt werden.
Baum des Jahres
Den „Baum des Jahres“ – seit 1989 durch die „Dr. Silvius Wodarz Stiftung“ bestimmt – schenkt die Naturschutzstiftung des Landkreises Osnabrück jährlich den kreisangehörigen Gemeinden. Wallenhorst erhielt in diesem Jahr vier Robinien. Die übrigen Exemplare wurden am neuen Kreisverkehr am Pingelstrang und an der Schule in Rulle gepflanzt.
wa/pm, Foto: André Thöle / Gemeinde Wallenhorst