Dabei befindet sich die Schule in prominenter Gesellschaft: Schulen, die bereits mit dem Deutschen Schulpreis als beste Schule Deutschlands ausgezeichnet wurden, sind ebenfalls Mitglied in diesem Netzwerk, so u.a. die Elisabeth-Selbert-Schule in Hameln oder die IGS Oyten.
Die Teilnahme am Modellprojekt Zukunftsschule ermöglicht es den teilnehmenden Lehranstalten, neue Wege in der Beschulung der Kinder und Jugendlichen zu gehen. Kultusminister Grant Hendrik Tonne hat unterschiedliche Maßnahmen auf den Weg gebracht, um den Schulen in Niedersachsen nachhaltige, innovative und demokratiefördernde Elemente in der Schulentwicklung zu ermöglichen. So leitet sich das Modellprojekt „Zukunftsschulen“ ab aus dem Dialogprozess „Bildung 2040“ und steht unter dem Dach der „Initiative demokratisch gestalten“. Im neuen Schuljahr gelten zwei neue Erlasse zur Stärkung der Demokratiebildung und der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Schülerinnen und Schüler sollen stärker darauf vorbereitet werden, sich als mündige Bürgerinnen und Bürger aktiv, kritisch und selbstreflexiv in demokratische Aushandlungsprozesse einzubringen. Zudem soll ein konkretes Verständnis von Demokratiebildung vermittelt und Perspektiven aufzeigt werden, wie ein demokratischer und an Nachhaltigkeit orientierter Schulentwicklungsprozess in Unterrichts- und Schulkultur fest verankert werden kann. Partizipation, Teilhabe und Engagement aller Beteiligten in Schule sollen gestärkt werden. Selbstbestimmtes und zukunftsorientiertes Lernen in Niedersachsen regt zur kritischen und konstruktiven Auseinandersetzung mit dem Leben in einer globalisierten Welt an. Die Stärkung von Kinderrechten im Schullalltag ist ein weiterer prägender Leitgedanke der schulischen Innovationsvorhaben in Niedersachsen.
Die 65 „Zukunftsschulen“ bilden alle Schulformen ab und sind in allen Landesteilen vertreten. Im Vorfeld mussten sich Schulen mit konkreten Modellvorhaben bewerben und ihre Bereitschaft erklären, fünf Jahre an dem Modellprojekt mitzuwirken. Zudem war wichtig, dass die gesamte Schulgemeinschaft den Prozess mitträgt, so dass die Gesamtkonferenz und der Schulvorstand, in welchem auch Schülerinnen und Schüler sowie Erziehungsberechtigte vertreten sind, der Teilnahme zustimmen mussten. Zudem ist vorgesehen, dass die Schulen mit außerschulischen Initiativen kooperieren. Eine wissenschaftliche Evaluation und Begleitung erfolgt, um wichtige Erkenntnisse zu gewinnen für den späteren Transfer innovativer Ansätze in die Fläche. Das Niedersächsische Kultusministerium hat die Schulen auf Grundlage ihrer Bewerbungen ausgewählt.
Grant Hendrik Tonne sagt dazu: „Der Wille sich weiterzuentwickeln, muss von innen herauskommen, aus den Schulen selbst. Innovation und Kreativität lassen sich nicht aus einem Ministerium heraus verordnen. Aber: Wir können und wir wollen unterstützen und neue pädagogische Ansätze fördern. Schulen, die sich auf den Weg machen, können weiterhin auf meine Unterstützung zählen.“
In der Alexanderschule sind zahlreiche Projekte, Ideen und Innovationsvorhaben vorhanden, das Modellprojekt Zukunftsschule mit Leben zu füllen: so sollen über Projekte im Bereich der Demokratiebildung Unternehmungen, die schon seit Jahren Teil des Schulprogramms der Alexanderschule sind, gestärkt werden: hierzu gehören u.a. die Zusammenarbeit mit dem Verein Mar-O-Drom Sui Generis e.V., dem Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ oder die Gedenkstätte Augustaschacht. Verbindungen zu unseren Partnerschulen in Polen, der Ukraine und in Italien sollen ebenso vom „Modellprojekt Zukunftsschule“ profitieren. Ebenso soll das bereits seit einiger Zeit im Ganztagsangebot verankerte Projekt „Schulgarten“ erweitert werden. Neben dem Bau weiterer Hochbeete im Fach Werken und deren späterer Bewirtschaftung soll eine Streuobstwiese an der Alexanderschule entstehen. Hierzu gibt es bereits konkrete Planungen mit dem Schulträger. Gleiches gilt für die Bewerbung der Alexanderschule als ETEP-Schule, Veränderungen in der Stundentafel sowie der tiergestützten Pädagogik. Im Bereich Technik hat die Alexanderschule vor, gemeinsam mit dem Wallenhorster Unternehmen Purplan Fahrradanhänger zu bauen.
Schon seit vielen Jahren ist die Alexanderschule als innovative Bildungseinrichtung über die Grenzen der Gemeinde Wallenhorst hinaus bekannt. So war sie im Jahr 2008 die erste Schule in der Region überhaupt, in der Schülerinnen und Schüler mit und ohne Handicap gemeinsam unterrichtet wurden. Inzwischen gehört das inklusive Lernen an der Alexanderschule in allen Jahrgängen zum Alltag, neben drei fest an der Schule angestellten Förderschullehrkräften unterstützen zwei Heilpädagoginnen, drei pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie drei Schulsozialarbeiterinnen das insgesamt 25 Köpfe umfassende Lehrerkollegium. Daneben gilt seit Jahren die relativ kleine Zahl an Schülerinnen und Schülern pro Klasse als Stärke der Alexanderschule: im Schnitt besuchen 15 Kinder eine Klasse, die in möglichst vielen Unterrichtsstunden von zwei Lehrkräften unterrichtet werden. So ist es möglich, individueller auf die Schülerinnen und Schüler einzugehen als in größeren Systemen.
Bereits während der Phase des Lockdowns wurden – wo es möglich war – Projekte und Aktionen in Angriff genommen, um die Schülerinnen und Schüler zu unterstützen. Insbesondere im Bereich des digitalen Lernens wurden weitere Fortschritte gemacht. Dank der Unterstützung vieler außerschulischer Partner werden im Laufe dieses Schuljahres alle Klassen mit einer digitalen Tafel, einem sog. „Smartboard“ ausgestattet sein. Auch konnten Notebooks und Surfaces als digitale Endgeräte angeschafft werden. Die Gemeinde Wallenhorst als Schulträger ist ebenfalls als Unterstützerin zu nennen: Über den Digitalpakt werden im Jahr 2022 zahlreiche Modernisierungsmaßnahmen im Bereich der digitalen Infrastruktur vorgenommen. Daneben entstehen aktuell drei neue Unterrichtsräume im naturwissenschaftlichen Trakt der Alexanderschule. Im Frühjahr 2022 können die Schülerinnen und Schüler in drei hochmodernen Räumen in den Fächern Biologie, Chemie und Physik forschen und experimentieren.
Die Auswahl der Alexanderschule als „Zukunftsschule“ zeigt auch, dass das System der Hauptschule alles andere als ein Auslaufmodell ist. Ganz im Gegenteil: zahlreiche Betriebe in der Region sind auf der Suche nach Auszubildenden, gerade das Handwerk klagt seit vielen Jahren über einen Mangel an Nachwuchs. Hierbei zeigt sich: Die Schülerinnen und Schüler, die die Alexanderschule mit einem Haupt- oder Realschulabschluss nach der 9. oder 10. Klasse verlassen, haben hervorragende Chancen auf einen Ausbildungsplatz in der Region. Nicht selten kommt es vor, dass sich eine Schülerin zwischen mehreren Betrieben entscheiden muss, in denen ihr eine Ausbildung angeboten wird. Gerade vor dem Hintergrund der steigenden Zahl der Abiturienten und Hochschulabsolventen zeigt sich, dass es im dualen Ausbildungssystem einen Mangel an Nachwuchs gibt, der den Wirtschaftsstandort Deutschland zunehmend vor große Probleme stellt. Jeder von uns, der einen Handwerker benötigt, kennt dieses Problem zu Genüge. Die Alexanderschule trägt mit ihrem Konzept dazu bei, ihre Schülerinnen und Schüler früh in Kontakte mit Unternehmen vor Ort zu bringen, über Praktika, den Berufsorientierungsparcours, Kooperationen im Ganztag, die Generationenwerkstatt, Partnerbetrieben oder der Zusammenarbeit mit dem Berufsschulzentrum am Westerberg sowie der BBS Brinkstraße in Osnabrück. Viele Schülerinnen und Schüler, die eine nicht immer erfolgreiche und mit Freude am Lernen verknüpfte Schullaufbahn zu ihrem Start in der Alexanderschule mitbringen, feiern in der Bildungseinrichtung wieder Erfolge und entdecken die Freude am Lernen wieder. Die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die die 10. Klasse besuchen und jene mit einem Realschulabschluss sowie einem Ausbildungsvertrag in der Tasche verlassen, ist ein Indiz für diese erfolgreiche Arbeit.
Neben dem Modellprojekt Zukunftsschule profitieren die Kinder aktuell auch vom Aktionsprogramm „Startklar für die Zukunft“ Landes Niedersachsen: die Alexanderschule konnte bislang einen fast fünfstelligen Betrag aus dem Landesprogramm aufwenden, um zahlreiche Projekte zur emotional-sozialen Unterstützung der Schülerinnen und Schüler nach der Corona-Pandemie auf den Weg zu bringen: neben erlebnispädagogischen Projekttagen, gemeinsamen, die Klassengemeinschaft stärkenden Ausflügen und anderen Unterstützungsmaßnahmen steht den Schülern auch ein Leserollkoffer, gefüllt mit Büchern zum Ausleihen zur Verfügung. Dieser kann mit nach Hause genommen werden, gemeinsam ist so auch das gemeinsame Lesen im Elternhaus möglich.
Durch die Umwandlung der Osnabrücker Hauptschulen in Oberschulen ist die Alexanderschule Wallenhorst außerdem auch für Schülerinnen und Schüler aus dem Stadtgebiet Osnabrück seit diesem Schuljahr eine mögliche Anlaufstelle. Es zeigt sich: Die Alexanderschule Wallenhorst ist eine Zukunftsschule.
A. Wi./pm, Symbolfoto: Stocksnap / Pixabay
Der Kolping-Karneval-Club (KKC) schreibt mal wieder Geschichte und geht ohne einen Prinzen in die neue…
Am Sonntagabend kam es auf der B68 in Höhe der Auf- und Abfahrt Achmer zu…
Der ovale Kreisverkehrsplatz Pingelstrang in Hollage-Ost, an dem mit den Straßen An der Sandgrube, Waldstraße,…
Diese Seite verwendet Cookies.
Mehr Infos hier