Seit dem 25. Januar, dem 700. Tag des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine, steht Volker-Johannes Triebs Kunstinstallation „Gedankensperre – Irgendwo in Deutschland“ vor dem Wallenhorster Rathaus – temporär für 100 Tage. Am Freitag, 23. Februar, einen Tag bevor sich der Kriegsbeginn zum zweiten Mal jährt, gedachten Schülerinnen und Schüler der Alexanderschule Wallenhorst gemeinsam mit Bürgermeister Otto Steinkamp den Opfern dieses Krieges.
Die Jugendlichen präsentierten dabei in einer gespielten Szene eine Konfliktsituation in Anlehnung an die russische Annexion der Krim. Im Anschluss stellen sich die ukrainischen Schülerinnen und Schüler der Alexanderschule vor und zeigten anhand einer Karte, wo sich ihre Heimatorte befinden. Steinkamp hingegen hob in seiner Ansprache das Vergessen des Krieges hervor. Er merkte an, dass selbst Tennisbälle, die auf Fußballfelder geworden werden, derzeit mehr mediale Aufmerksamkeit erhalten würden, als der sinnlose Krieg in der Ukraine, der kein Krieg des russischen Volkes, sondern seines Präsidenten sei.
Künstler für nächstes Projekt in Berlin
Volker-Johannes Trieb wäre gern dabei gewesen, ließ er in einer kurzen Grußbotschaft durch seine Pressesprecherin Anna Eberding ausrichten. Er sei bisher stets dabei gewesen, wenn sein Mahnmal vor Ort eröffnet worden sei, weile jedoch aktuell für sein nächstes Projekt in Berlin am sowjetischen Ehrenmal, einer Gedenkstätte für die während des Zweiten Weltkriegs gefallenen sowjetischen – also unter anderem russischen und ukrainischen – Soldaten. „Hier am Ehrenmal stehen zwei Panzer und zwei Haubitzen. Ich habe mich immer schon gefragt, wie man mit Kriegsgerät Toten gedenken kann“, lies sich der Künstler zitieren. Dort, unweit des Brandenburger Tores, habe er heute am Vortag des zweiten Jahrestages des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine ein Fahrzeug aus Irpin aufgestellt. In diesem Fahrzeug seien Zivilisten auf der Flucht vor der russischen Armee erschossen wurden.
wa/pm, Fotos: Gemeinde Wallenhorst