„Die Brücke muss saniert werden, um sie an die aktuellen Vorgaben anzupassen. Dafür setzt die Autobahn Westfalen ein Verfahren ein, das erstmals in der Region bei einer Brückensanierung zum Zuge kommt. Sie wird durch eine so genannte externe Längsvorspannung verstärkt“, erklärt Michael Tewes-Kampelmann, Teamleiter im Konstruktiven Ingenieurbau. Dafür werden an beiden Seiten der 262 Meter langen und 60 Meter breiten Brücke insgesamt rund 2.000 Meter Stahlseile – auch Spannglieder genannt – angebracht. Sie werden mit einer aufwändigen Technik an 16 Betonkonsolen befestigt, die vorab an die Brückenträger betoniert werden. Durch die Spannkraft, die von diesen Spanngliedern erzeugt wird, wird die Brücke verstärkt.
Zusätzlich nimmt die Autobahn Westfalen verschiedene Instandsetzungsmaßnahmen in Angriff. Die Fahrbahndecke auf der Brücke wird komplett auf rund 5.700 Quadratmetern erneuert, 61 Meter Übergangskonstruktionen von den Fahrbahnen zur Brücke werden ersetzt sowie neue Entwässerungsleitungen unter der Brücke verlegt. Die Autobahn Westfalen kann diese Arbeiten zeitsparend parallel vornehmen.
Die Brücke stammt aus dem Jahr 1967 und ist seitdem laufend auf den neuesten Stand gebracht worden. 2013 wurde sie zuletzt saniert. Seit 2016 steht fest, dass sie langfristig in den 2030er Jahren durch einen kompletten Neubau ersetzt werden muss. Die A1 verläuft in diesem Bereich sechsspurig. Die Brücke besteht aus zwei einzelnen, durch eine Längsfuge getrennte Brücken, über die jeweils drei Fahrspuren führen. Beim späteren Neubau wird zuerst eine Brücke abgerissen, wobei der Verkehr während der Bauzeit für mehrere Jahre komplett auf die andere Brücke verlegt wird. Dafür ist es wichtig, dass sie höhere Lasten tragen kann.
Während der aktuellen Bauarbeiten bleiben jeweils zwei Fahrspuren pro Richtung erhalten, wobei die Verkehrsführung mehrfach wechseln wird. Nachdem die Autobahn Westfalen die erste Brücke in Richtung Bremen fertiggestellt hat, wird der komplette Verkehr darüber laufen, um dann die Brücke Richtung Dortmund zu sanieren. „Sicherheit und Mobilität der Verkehrsteilnehmenden stehen für uns an erster Stelle. Wir koordinieren unsere Baustellen so, dass der Verkehr möglichst weiterfließen kann“, unterstreicht Elfriede Sauerwein-Braksiek, Niederlassungsdirektorin der Autobahn Westfalen.
Die A1 weist im Bereich zwischen Ahlhorner Heide und Kreuz Lotte/Osnabrück eine durchschnittliche tägliche Verkehrsmenge von bis zu 77.400 Fahrzeugen mit einem Schwerlastanteil von 19 Prozent auf. Prognosen gehen in zehn Jahren von einem Verkehrsaufkommen von über 83.000 Fahrzeugen aus.
Ch. Sab./pm, Foto: Autobahn Westfalen
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